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Kölner Kardinal Woelki warnt vor Entsolidarisierung

Archivmeldung vom 24.09.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.09.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Rainer Maria Woelki (2014)
Rainer Maria Woelki (2014)

Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Kölner Erzbischof Rainer Kardinal Woelki hat entschieden vor Entsolidarisierung der Gesellschaft gewarnt. Trotz Vollbeschäftigung in Teilen des Landes gebe es Armut in Deutschland, sagte Woelki am Freitag bei einer Veranstaltung von Kölnischer Rundschau und Kölner Stadt-Anzeiger sowie des Oberbergischen Kreises in Waldbröl.

Der Kardinal wörtlich: "Bei uns ist ein Dienstleistungsproletariat entstanden. Und die Menschen, die dazu gehören, haben keine Chance, da raus zu kommen." Als Beispiel nannte Woelki eine Paketfahrerin: Wenn so jemand dann 50 Stunden in der Woche arbeitet und dafür gerade mal 900 Euro verdient, reiche das einfach nicht. "Genau das ist das Einfallstor für eine Entsolidarisierung", warnte der Kardinal. Das seien Menschen, die sich angesichts der Hilfe für Flüchtlinge fragen: "Wer hat mich im Blick?" Menschen, die sich fühlten, als seien sie zu kurz gekommen. Woelki warnte davor, sozial schwache Mitbürger und Flüchtlinge gegeneinander auszuspielen. Woelki nannte den Klimawandel als eine noch unterschätzte Fluchtursache. "Wir haben nur eine Welt, eine zweite gibt es nicht", betonte er. Eine Milliarde Menschen lebe ohne direkten Zugang zu Trinkwasser, 850 Millionen seien unterernährt. "Vielen von uns ist noch gar nicht bewusst, wie viele vor den Folgen des Klimawandels zum Beispiel noch aus Afrika flüchten werden", sagte Woelki. Diese Fluchtbewegung werde weit größere Dimensionen haben als aktuell die Flucht vor dem Bürgerkrieg aus Syrien. Zugleich könne sich Europa auch nicht darauf beschränken, den Flüchtlingsstrom bloß als Chance für die eigene Wirtschaft zu begreifen. "Wir können nicht die Intelligenz abschöpfen und hier behalten. Wir müssen die Menschen dazu befähigen, nach ihrer Rückkehr zum Beispiel nach Syrien dort eine friedliche und demokratische Gesellschaft aufzubauen." Auch mit der Konsumgesellschaft ging Woelki scharf ins Gericht - gerade mit Blick auf die Arbeitsbedingungen in anderen Ländern: "Wenn es dann heute zur Mode wird, für Kleidung drei bis fünf Euro zu bezahlen, um sie nachher nicht mehr zu waschen, sondern einfach wegzuwerfen, dann hat Papst Franziskus Recht: Das ist eine Wirtschaft, die tötet."

Quelle: Kölnische Rundschau (ots)

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