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"Spiegel": Bahn hat offenbar "Stuttgart-21"-Kosten geschönt

Archivmeldung vom 04.07.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Anti-Stuttgart 21-Aufkleber
Anti-Stuttgart 21-Aufkleber

Die Deutsche Bahn hat offenbar seit 2002 die Kosten für das umstrittene Bahn-Projekt Stuttgart 21 geschönt. Das geht aus Unterlagen der Deutsche-Bahn-Töchter DB Projektbau und DB Netz hervor, die dem "Spiegel" vorliegen. Es handelt sich dabei um Vermerke, Protokolle und Berechnungen aus den Jahren 2002 bis 2010. Die Dokumente legen zudem den Schluss nahe, dass bereits vor zwei Jahren bahnintern die Kosten für den Bahnhofsumbau mit weit über 4,5 Milliarden Euro berechnet wurden.

Damit hätte aber das Projekt laut der eigenen Vorgaben der Bahn beendet werden müssen. Auch zuvor hat die Bahn den Unterlagen zufolge die Kosten gegenüber der Öffentlichkeit deutlich niedriger angegeben als intern errechnet. Ende 2002 soll die Differenz 700 Millionen Euro betragen haben, im März 2005 bereits 1,3 Milliarden Euro.

In der Öffentlichkeit sprach die Bahn damals von Kosten für Stuttgart 21 in Höhe von 2,8 Milliarden Euro. Die Projektbauer der Deutschen Bahn hatten hingegen die Kosten auf 4,1 Milliarden Euro veranschlagt. Das entsprach der Summe, die Bahn-Chef Rüdiger Grube erst über vier Jahre später als die zu erwartenden Kosten bekanntgab.

Zu jenem Zeitpunkt allerdings lagen die internen Berechnungen schon bei über fünf Milliarden Euro. Ein Bahn-Sprecher wollte sich zu Details nicht äußern, erklärte aber, "unterschiedliche Investitionssummen" seien nichts Ungewöhnliches, sie ergäben sich aus "unterschiedlichen, fortgeschrittenen Planungsständen". Solche Berechnungen anzustellen, sei "die ausdrückliche Aufgabe der Projektleitung".

Bahn dementiert Bericht über geschönte Kosten bei "Stuttgart 21"

Die Deutsche Bahn hat einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" dementiert, wonach das Unternehmen die Kosten für das umstrittene Bahn-Projekt "Stuttgart 21" beschönigt haben soll. "Die erhobenen Vorwürfe, die Bahn habe die Öffentlichkeit über die Kostenentwicklung von Stuttgart 21 getäuscht, sind haltlos", teilte der Konzern am Sonntag in einer Stellungnahme mit. So habe die Bahn "kontinuierlich über die Kosten des Projekts Stuttgart 21 informiert". Dabei hätte sich die Entwicklung der Projektkosten aus der Fortschreibung der Planungsstände ergeben, im April 2009 habe der Abschluss der Finanzierungsvereinbarung Projektkosten in Höhe von 3,076 Milliarden Euro vorgesehen. Als Basis habe man Bau- und Planungskosten mit Stand 2004 herangezogen, darüber hinaus sei ein Risikofonds von 1,45 Milliarden Euro festgelegt worden. Im weiteren Verlauf des Jahres 2009 habe man die Kalkulation auf Grundlage der Entwurfsplanung aktualisiert, daraus haben sich im Dezember 2009 Gesamtprojektkosten in Höhe von 4,088 Milliarden Euro ergeben. Während der Bauzeit würden zudem 438 Millionen Euro als Vorsorge zur Verfügung stehen, hieß es weiter. Zudem habe man in allen Planungsphasen mögliche Belastungen mit in die Kalkulation einbezogen, dazu gehöre auch eine regelmäßige Abwägung von Chancen und Risiken, so die Bahn abschließend.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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