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Upländer Bauernmolkerei: Solidarität mit streikenden Milchbauern Europas

Archivmeldung vom 15.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Teilnehmer der öffentlichen Kundgebung und Lieferanten der Upländer Bauernmolkerei. Bild: Upländer Bauernmolkerei
Teilnehmer der öffentlichen Kundgebung und Lieferanten der Upländer Bauernmolkerei. Bild: Upländer Bauernmolkerei

Auf einer öffentlichen Kundgebung vor der Upländer Bauernmolkerei am gestrigen Montag, 14.09.2009, haben die Lieferanten und Eigentümer der Molkerei ihre volle Solidarität mit allen streikenden Milchbauern Europas zum Ausdruck gebracht.

„Die katastrophalen Preise, die die europäischen Milcherzeuger seit Monaten erhalten, bedeuten das Aus für den Großteil der bäuerlichen Milchviehbetriebe. Dagegen muss man sich wehren“, sagte Josef Jacobi, Milchbauer und Vorsitzender der Upländer Bauernmolkerei.

Verantwortlich für die Situation sei die Agrarpolitik, die auf eine Überproduktion an Milch in der EU angelegt sei. Überschüsse in Form neuer Butterberge und Milchseen seien so entstanden, die zu dem Preisverfall geführt hätten. „Es muss schnellstens erreicht werden, dass die Milchmenge gedrosselt und somit an den Bedarf angepasst wird, sonst droht ein brutaler Strukturbruch in der Milcherzeugung. Die Verbände der Milchbauern haben bisher alles versucht, um die Politik von ihrem zerstörerischen Kurs abzubringen. Jetzt sehen sie offensichtlich keine andere Möglichkeit mehr, als in mehreren Ländern Europas in den Milchstreik zu treten“, erläuterte Jacobi.

Zur Unterstützung der Anliegen der streikenden Milchbauern hat die Milcherzeugergemeinschaft Hessen einstimmig folgenden Beschluss gefasst: „Aus Solidarität mit den Berufskollegen werden sich die Bäuerinnen und Bauern, die ihre Biomilch zur Upländer Bauernmolkerei liefern, zwei Tage lang am Lieferstreik beteiligen, obwohl die Upländer Bauernmolkerei faire Preise zahlt, die weit über dem allgemeinen Niveau liegen. Die an diesen beiden Tagen produzierte Milch wird nicht wie sonst an den Handel geliefert, sondern für soziale Projekte in Deutschland und Afrika verwendet.“

Zudem haben die Biomilch-Lieferanten beschlossen, dass sie Geld in einen Fonds zahlen, der für solidarische Maßnahmen zugunsten von Bauern verwendet werden soll, die durch den Streik in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten.

Karin Artzt-Steinbrink, Geschäftsführerin der Upländer Bauernmolkerei erklärt: „Die Upländer Bauernmolkerei setzt sich seit Jahren für faire Preise auf dem Milchmarkt ein. Mit ihrem Projekt der Erzeugerfairmilch seit 2005 hat die Molkerei Maßstäbe für einen fairen Handel gesetzt. Sie erhält Unterstützung von ihren Kunden, die sich durch die angemessene Bezahlung von Milch und Milchprodukten mit den Bäuerinnen und Bauern solidarisieren und deren tägliche Arbeit würdigen.“

Als deutliches Signal an die politischen Verantwortlichen, Maßnahmen zum Abbau der Überschüsse am allgemeinen Milchmarkt zu ergreifen, waren die Lieferanten der Upländer Bauernmolkerei bereits im Juni in Vorleistung gegangen. Sie haben beschlossen, dass sie überschüssige Milchmengen, die der Markt nicht zu fairen Preisen abnimmt, zu einem deutlich geringeren Preis bezahlt werden, und zwar zu dem Erlös am so genannten „Spotmarkt“, also dem Handel zwischen Molkereien. Damit setzten die Milcherzeuger sich selbst Anreize, ihre Anlieferungen zu reduzieren. Es geht dabei um die Übermenge, die sich zusammensetzt aus verschiedenen politisch beschlossenen faktischen Erhöhungen der Milchquoten seit 2008 von insgesamt 5 Prozent.

Die Upländer rufen die politischen Verantwortlichen in Bund und Ländern auf, ihrerseits alle vorhandenen Möglichkeiten der Mengensteuerung zu nutzen, um die notwendigen Anpassung der Milchmenge an den tatsächlichen Bedarf des Marktes schnellstens zu erreichen. „Es kann nicht sein, dass Tausende Milchviehbetriebe dich machen müssen, nur weil die vorhandenen Instrumente nicht genutzt werden. Das ist unverantwortlich“, so Josef Jacobi abschließend.

Quelle: Upländer Bauernmolkerei GmbH

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