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Burn-Out-Syndrom: Ca. 200 Ärzte begehen im Jahr Suizid

Archivmeldung vom 23.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Viele Ärzte leiden unter psychischen Krankheiten, Suchten oder Syndromen. Jährlich nehmen sich deswegen bis zu 200 Ärzte das Leben, so das Magazin "Spiegel". Der Präsident der Bundesärztekammer gab den Grund an, dass Ärzte unter "Kostendruck und unmenschliche Arbeitsverdichtung" leiden.

„Kostendruck und unmenschliche Arbeitsverdichtung machen immer mehr Ärzte krank“, sagte Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), gestern auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin.

Die Zahlen sind erschreckend:

• 10 bis 15 Prozent aller Ärzte werden in ihrem Leben abhängig von Alkohol oder Tabletten.

• Bei einer Umfrage unter 900 Ärztinnen klagte die Mehrzahl über Überstunden und lange Nachtdienste.

• Ärztinnen bringen sich fünfmal so häufig um, wie Angehörige anderer Berufsgruppen, Ärzte dreimal so häufig.

Wie der „Spiegel“ berichtete, setzen pro Jahr etwa 100 bis 200 deutsche Mediziner ihrem Leben ein Ende.

Prof. Stephan Ahrens (63), Ärtzlicher Direktor des Asklepios Westklinikums und des Psychosomatischen Fachzentrums Falkenried in Hamburg, kennt diese Probleme. In BILD spricht er über seine Erfahrungen: „Immer mehr meiner Patienten sind Ärzte. Jeder neunte Kranke ist selbst Mediziner! Neben Wirtschaftsmanagern die häufigste Berufsgruppe, die bei uns landet.“ Bei den Ärzten besonders betroffen: Psychiater und Anästhesisten.

Angststörungen, Depressionen, Überforderung sind die klassischen Anzeichen für das so genannte Burn-Out-Syndrom.

Ein Gefühl von Ausgebranntheit. Aber gerade Ärzte sollten diese Symptome doch kennen. Warum lassen sie sich nicht behandeln? Prof. Ahrens: „Die Kollegen nehmen die Zeichen bei sich selbst nicht wahr. Viele schämen sich zu sehr, um sich anderen Ärzten anzuvertrauen.“

Experten sind sicher: Jeder zehnte deutsche Arzt leidet entweder bereits am Burn-Out-Syndrom – oder ist stark gefährdet! An Kliniken sogar jeder Dritte. Der Weg zum Selbstmord ist dann oft nicht mehr weit.

Prof. Ahrens: „Wenn ein Arzt sich umbringen will, dann gelingt ihm das auch.“

 

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