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Scharfe Kritik an Kölner Pfarrer wegen Bordell-Spende

Archivmeldung vom 05.02.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.02.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Das Pascha mit dem Plakat für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006
Das Pascha mit dem Plakat für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006

Foto: Stefan Flöper
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die evangelische Kirche im Rheinland (EKiR) hat sich von der Annahme einer Spende des Großbordells Pascha durch die Kölner Pfarrer Hans Mörtter und Karl-Heinz Iffland distanziert.

"Die rheinische Kirche legt kein Geld in Bereichen an, in denen die Rendite mit Rüstungsgütern, Prostitution, Kinderarbeit oder Ähnlichem erzielt wird", sagte EKiR-Sprecher Jens Peter Iven dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Der Personaldezernent der Kirchenleitung in Düsseldorf habe deshalb bereits "zeitnah" ein Gespräch darüber anberaumt, was diese Grundposition "im Umkehrschluss bedeutet". Der evangelische Frauen-Dachverband efir reagierte mit besonderer Empörung auf lobende Aussagen Mörtters über das Pascha und seine Betreiber auf einem "Wohltätigkeitsabend" zum 20-jährigen Bestehen des Bordells sowie auf die Annahme der Spende, deren Höhe das Pascha mit 8500 Euro angibt. "Es wird einem schlecht", sagte die Sprecherin des efir-Leitungsteams, Iris Pupak, der Zeitung. "Das ist frauenverachtend, frauenfeindlich und macht mich wütend." Als Privatmann solle der für sein soziales Engagement bekannte Pfarrer der Kölner Lutherkirche machen, was er wolle. "Aber wenn er als Pfarrer auftritt und Spenden einsammelt, wird die Sache problematisch. Er kann doch nicht von der Frage absehen, woher eine Spende kommt. Es ist nicht in Ordnung, Geld von jemandem anzunehmen, in dessen Geschäft sexuelle Ausbeutung von Frauen und Gewalt eine Rolle spielen. Das ist ganz bestimmt nicht im Sinne Jesu. Alles hat seine Grenzen. Hier kann es nur ein klares 'Nein' geben." Die Frauenrechtlerin und Herausgeberin der Zeitschrift "Emma", Alice Schwarzer, stellte Mörtters christliche Gesinnung in Frage. "Frauen, die mindestens fünf Mal am Tag ranmüssen, allein um die Wuchermiete zu zahlen - solche Verhältnisse sind für Pfarrer Mörtter 'völlig in Ordnung'? Da sieht er sich, wie er sagt, nicht im Recht, moralisch zu sagen: Das ist aber falsch, was ihr hier macht? - Darf ich fragen: Passt eine solche Unbarmherzigkeit und Frauenverachtung zu einem Christen? Oder muss ich aus all dem schließen: Dieser Pfarrer ist gar kein Christ?" Mörtter nannte Schwarzers Kritik "den Hammer". Er verteidigte im "Kölner Stadt-Anzeiger" den Besuch im Pascha mit dem Bemühen, nicht über Prostituierte zu sprechen, sondern mit ihnen. So wie er das Pascha und seinen Geschäftsführer Armin Lobscheid kennen gelernt habe, seien Sex-Arbeiterinnen dort geschützt. Die Annahme der Pascha-Spende rechtfertigte er mit den Worten, wenn er eine moralische Latte an die Herkunft von Spenden legen würde, könnte er "bald gar kein Geld mehr nehmen". Ein Obdachloser, dem er winters einen Schlafsack bezahle, frage nicht, ob das ein Pascha-Schlafsack ist oder nicht. "Und ich weiß nur, dass er ihn braucht." Klar distanzierte sich Mörtter auf Anfrage des "Kölner Stadt-Anzeiger" allerdings vom Frauenbild des Pascha-Chefs Hermann Pascha alias Hermann Müller, der gesagt hatte, eine Frau komme auf die Welt, "um einem Mann zu dienen und zu gehorchen. Mörtter: "Das ist unterirdisch, aber ich kannte den Mann auch gar nicht."

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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