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Staatsanwaltschaft Freiburg leitet Ermittlungsverfahren gegen Robert Zollitsch ein

Archivmeldung vom 02.06.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Robert Zollitsch Bild: Schwarzwälder at de.wikipedia
Robert Zollitsch Bild: Schwarzwälder at de.wikipedia

Wegen des Vorwurfs zur Beihilfe zum sexuellen Missbrauch von Kindern hat die Staatsanwaltschaft Freiburg ein Ermittlungsverfahren gegen den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz Robert Zollitsch eingeleitet. Das hat die Behörde dem ARD-Politikmagazin "Report Mainz" und dem "Südkurier" bestätigt.

Grundlage des Ermittlungsverfahrens ist demnach eine Strafanzeige, die bei der Staatsanwaltschaft Freiburg eingegangen ist. Anzeigenerstatter ist ein mutmaßliches Opfer, das in den 60-er Jahren von einem Pater im Kloster Birnau im Erzbistum Freiburg missbraucht worden sein soll. Oberstaatsanwalt Wolfgang Maier von der Staatsanwaltschaft Freiburg teilte "Report Mainz" schriftlich mit: "Der Vorwurf des Anzeigeerstatters geht dahin, dass der Erzdiözese Freiburg bekannt gewesen sei, dass es in früherer Zeit zu sexuellen Übergriffen durch einen Pater gekommen sei. Dr. Zollitsch habe als damals zuständiger Personalreferent der Erzdiözese Freiburg im Jahr 1987 gleichwohl die erneute Anstellung des Paters in der Kirchengemeinde Birnau am Bodensee veranlasst."

Das erzbischöfliche Ordinariat Freiburg weist die Vorwürfe gegenüber "Report Mainz" als "sensationsheischend" zurück: "Die Erzdiözese Freiburg ist im Kontakt mit der Staatsanwaltschaft Freiburg, damit die Substanzlosigkeit der Vorwürfe gegen Erzbischof Zollitsch rasch dokumentiert werden kann. Das Ordinariat Freiburg hatte bereits in den zurückliegenden Monaten deutlich gemacht, dass es nach Bekanntwerden eines Vorwurfs gegen den beschuldigten Zisterzienserpater rasch gehandelt, den Orden eingeschaltet und den Orden auf die dann zu ziehenden Konsequenzen hingewiesen hat", so das Erzbistum in einer schriftlichen Stellungnahme.

Außerdem sei der Erzdiözese Freiburg erst seit Ende 2006 bekannt gewesen, dass es in den 60er Jahren zumindest einen Fall von sexuellem Missbrauch bei der Wallfahrts- und Klosterkirche Birnau gegeben habe. Weiter träfen die Vorwürfe deshalb nicht zu, weil "Dr. Zollitsch als damals zuständiger Personalreferent der Erzdiözese keinesfalls 1987 eine erneute Anstellung dieses Paters in Birnau veranlasst hat: Eine weitere Anstellung beim Erzbistum Freiburg hat es nicht gegeben - wenngleich es Hinweise darauf gibt, dass der beschuldigte Pater erneut zur Klostergemeinschaft des Zisterzienserordens in Birnau gehörte. Deren Zusammensetzung wird vom Abt des Ordens eigenständig geregelt."

Der frühere Personalreferent Zollitsch habe also weder von den Vorwürfen aus den 60er Jahren, noch von einem erneuten Einsatz dieses Paters gewusst und einen solchen Einsatz schon gar nicht veranlasst. Außerdem habe die "Erzdiözese Freiburg Ende 2006 - unverzüglich nach dem Bekanntwerden eines Falls von sexuellem Missbrauch aus den 60er Jahren bei der Wallfahrts- und Klosterkirche Birnau - den dort zuständigen Zisterzienserorden informiert".

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Freiburg wurde das Verfahren zwischenzeitlich an die Staatsanwaltschaft Konstanz weitergeleitet. Nach Recherchen von "Report Mainz" wird dort bereits seit längerem gegen den beschuldigten Pater ermittelt.

Quelle: SWR - "Report Mainz"

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