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Kinderschutzbund: Härtere Strafen haben keine präventive Wirkung

Archivmeldung vom 12.06.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
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Bild: Deutscher Kinderschutzbund (DKSB)

Der Präsident des Deutschen Kinderschutzbunds, Heinz Hilgers, glaubt nicht, dass härtere Strafen bei Kindesmissbrauch eine präventive Wirkung haben. "Im Sinne der Opfer" könne er "die Forderungen nach Strafrechtsverschärfungen nachvollziehen", sagte Hilgers der "Süddeutschen Zeitung".

Auch ihn habe manches Urteil in der Vergangenheit kopfschüttelnd zurückgelassen. "Insofern habe ich im Grundsatz gegen eine Verschärfung nichts einzuwenden." Man dürfe sich "aber keine falschen Hoffnungen machen". Das größte Problem bei sexueller Gewalt, die sich gegen Kinder richte, sei "das Dunkelfeld".

Ein Kind, das sexuelle Gewalt erfahre, müsse sich im Durchschnitt an sieben Erwachsene wenden, bis ihm zugehört und geglaubt werde. Sexuelle Gewalt sei "ein Tabuthema in unserer Gesellschaft" und dieses Tabu schütze die Täter. Um dieses Tabu zu brechen sei jetzt "eine nachhaltig angelegte Sensibilisierungs- und Aufklärungskampagne der Bundesregierung" nötig. Das Thema müsse "außerdem verpflichtend in der Lehrerinnen-, Lehrer-, Erzieherinnen- und Erzieher-Ausbildung verankert werden".

In zurückliegenden Fällen von Kindesmissbrauch seien "die Kinder in vorangegangenen Verdachtsfällen nicht befragt und nicht gehört worden - hätte man dies getan, wäre ihnen vielleicht viel Leid erspart geblieben". Der Präsident des Kinderschutzbundes forderte die Bundesregierung außerdem auf, "den Koalitionsvertrag einzuhalten und umfassende Beteiligungsrechte von Kindern in der Verfassung zu verankern". CDU und CSU hatten eine Erhöhung des Strafrahmens beim Kindesmissbrauch gefordert.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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