Grenzkontrollen: Andere Bundespolizei-Aufgaben unter Vorbehalt
Archivmeldung vom 09.05.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo Babić
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Die Bundespolizei rechnet damit, dass der verstärkte Einsatz von Beamten an der Grenze Löcher bei anderen Aufgaben reißen könnte. Wie aus einer internen Weisung des Potsdamer Präsidiums an die Direktionen hervorgeht, aus dem der "Spiegel" zitiert, soll der "Einsatz der Masse der MKÜ-Kräfte" - der Beamten in den Mobilen Kontroll- und Überwachungseinheiten - künftig an der Grenze stattfinden.
Zu "sonstigen Einsatzlagen" sollen die MKÜs dagegen nur noch "in
unabweisbarem Umfang" ausrücken, heißt es darin. Zudem würden in der
laufenden Woche "geplante Exekutivmaßnahmen" - darunter fallen etwa
Razzien mit Kräften der Bundespolizei - noch durchgezogen. "Für die
Durchführung weiterer Exekutivmaßnahmen ist gegebenenfalls eine neue
Beurteilung der Einsatz- und Kräftelage durchzuführen", so das
Präsidium.
In der Weisung heißt es zudem, die Bundespolizei
erhöhe zwar "die Anzahl der eingesetzten Kräfte im größtmöglichen
Umfang". Dazu werde die besonders betroffene Bundesbereitschaftspolizei
mit ihren stehenden Hundertschaften darum gebeten, die "personellen
Unterstützungsleistungen auf ein Maximum zu erhöhen". Allerdings wird
eingeschränkt, dieser Zustand sei "zeitlich begrenzt".
"Die
zeitnahe Einbindung weiterer Einsatzkräfte in die Einsatzmaßnahmen" -
genannt werden in dem Vermerk auch die Azubis der Bundespolizeiakademie
in Lübeck - werde zur "Gewährleistung der Durchhaltefähigkeit
unerlässlich sein."
Neben der Umstellung auf
Zwölf-Stunden-Schichten werden die Direktionen in dem Papier zu einer
"restriktiven Gewährung von Dienstbefreiungen" angewiesen. Probleme
erwartet das Präsidium bei der Unterbringung der zusätzlichen Kräfte an
der Grenze: "Der Abruf und Einsatz der Einsatzkräfte erfolgt, sobald die
erforderlichen logistischen Rahmenbedingungen, insbesondere
Unterbringungskapazitäten, gegeben sind", so das Präsidium.
Möglicherweise
müsse man "Einsatzvarianten vorsehen", bei denen die Bundespolizisten
nach dem Dienst nach Hause fahren und am nächsten Tag zurückkehren.
Quelle: dts Nachrichtenagentur