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Messerangriff in Hannover: Vater stellt Tat in islamistischen Zusammenhang

Archivmeldung vom 08.03.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Im Fall des Messerangriffs auf einen Bundespolizisten am Hauptbahnhof Hannover mehren sich die Anzeichen auf einen islamistischen Hintergrund der Tat. Der Vater der 15 Jahre alten mutmaßlichen Täterin Safia stellt einen Zusammenhang her zwischen der streng religiösen Erziehung des Mädchens und der Tat am Freitag der vorvergangenen Woche. In einem Exklusiv-Interview mit dem Politikmagazin "Panorama 3" im NDR Fernsehen (Dienstag, 21.15 Uhr) bestätigt der Vater außerdem, dass sich das Mädchen im Januar schon auf den Weg nach Syrien gemacht habe, in der Türkei jedoch von ihrer Mutter zur Umkehr bewegt wurde.

Der Vater beschreibt seine Tochter als "liebes Mädchen" und als gute Schülerin. "Ich hätte ihr das nie zugetraut. Sie hat nie Gewalt gezeigt. Das muss irgendwo ein Aufruf aus dem Internet sein, da bin ich mir sicher. Sonst würde sie sowas nicht machen. Ich weiß nicht, was sie ihr versprochen haben."

Im Januar machte sich Safia auf den Weg nach Syrien. Von der Türkei aus habe sie sich bei ihrer Mutter gemeldet. Diese sei sofort hinterher gefahren und habe Safia wieder nach Hause gebracht. Die näheren Umstände dieses Aufenthaltes sind unklar. Der ältere Bruder Safias, Schouaib, will sie anschließend zur Rede gestellt haben: "Warum hast Du das gemacht? Sie wurde frech, hat mich abgestoßen. Das gehe mich nichts an."

Safias deutscher Vater konvertierte zum Islam, die Mutter lebt streng religiös und erzog ihre Kinder dementsprechend. Die Eltern trennten sich früh. Danach wuchsen Safia und ihre zwei älteren Brüder bei der Mutter auf. "Die Kinder wurden viel gezwungen, den Koran zu lernen. Freizeit und spielen war nicht so drin", so der Vater. Bruder Schouaib sagte "Panorama 3": "Meine Mutter wollte uns höchstwahrscheinlich auf das Leben vorbereiten. Ich bin dankbar, dass wir jetzt Arabisch können. Aber wir hätten auch ein bisschen mehr Freizeit genießen können."

Safia habe regelmäßig den deutschsprachigen Islamkreis in der Nordstadt von Hannover besucht, der seit längerem vom Verfassungsschutz Niedersachsen beobachtet wird. Zu den Auftritten seiner Tochter in Internetvideos mit dem radikalen Salafisten-Prediger Pierre Vogel sagt Mohammed: "Ein Mädchen, das aus dem Koran rezitiert, das ist ja keine Bedrohung. Es gibt ja auch welche, die aus der Bibel rezitieren. Aber da rechnet ja keiner damit, dass du dann nachher so was Grausames machst."

Safias zweiter Bruder machte sich nach Darstellung des Vaters und des Bruders Anfang des Jahres auf, um sich in Syrien offenbar dem IS anzuschließen. An der türkisch-syrischen Grenze sei er jedoch verhaftet worden und sitze seitdem in der Türkei in Untersuchungshaft. In Deutschland sei für seinen Sohn "so vieles zusammengebrochen. Die Schule hat nicht geklappt, sie haben ihm nicht erlaubt auf eine andere Schule zu gehen", erzählt Mohammed Robin S.

Die Oberstaatsanwaltschaft Hannover ermittelt in verschiedene Richtungen und überprüft derzeit unter anderem mögliche Kontakte der 15-Jährigen zu extremen Islamisten.

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)

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