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Christopher Davis: "Jedes Unternehmen kann sich für Menschenrechte einsetzen"

Archivmeldung vom 22.06.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.06.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Christopher Davis Bild: Deutsche Welle/K. Danetzki
Christopher Davis Bild: Deutsche Welle/K. Danetzki

"Medien sind nicht so ausgestattet, um in der erforderlichen Tiefe über wichtige Themen zu berichten." Das sagte der renommierte US-Filmemacher U. Roberto Romano am Montag, 20. Juni, auf dem Deutsche Welle Global Media Forum in Bonn. In seinem neuen Film "The Harvest" geht es um Kinderarbeit in den USA. Thema der dreitägigen Konferenz, die noch bis zum heutigen Mittwoch, 22. Juni, dauert: "Menschenrechte und Globalisierung - Herausforderungen für die Medien."

Romano diskutierte unter anderem mit Christopher Davis, Direktor für internationale Kampagnen bei Body Shop. Jedes Unternehmen, so Davis, "kann sich für Menschenrechte einsetzen. Jedes Unternehmen sollte seine Zuliefererkette genau anschauen und verstehen: Es sind Menschen, die die Produkte herstellen." Davis war für seine Kampagne "Stop Sex Trafficking of Children and Young People" mit dem "United Nations Business Leaders Award 2010" ausgezeichnet worden.

Wasser kommt nicht "einfach vom Himmel"

Seit Juli 2010 hat jeder Mensch das von den Vereinten Nationen verbriefte Recht auf sauberes Wasser und Hygiene. In der Theorie, so Amanda Marlin vom Water Supply and Sanitation Collaborative Council (WSSCC). In der Praxis gebe es immer noch zu viele Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser. Für viele Menschen komme Wasser offenbar "einfach vom Himmel". Die größte Herausforderung für Journalisten, die über das Menschenrecht auf sauberes Wasser berichten, sei die Schwierigkeit, die Geschichten zu verkaufen. Das meint der Journalist Kieran Cooke, der seit vielen Jahren für BBC und Financial Times berichtet.

5 Minutes For Debate

Ist es Aufgabe der Medien, Anwalt der Menschenrechte zu sein? Eine Kernfrage, über die rund 1.500 Teilnehmer auf dem Deutsche Welle Global Media Forum in Bonn streiten. Zum Beispiel Brenda Burell, Mitbegründerin und technische Direktorin von kubatana.net (Zimbabwe), und Thomas R. Lansner, Professor für internationale Medien an der Columbia Universität (New York). Sie diskutierten in der Reihe 5 MINUTES FOR DEBATE - eine Initiative der DW-AKADEMIE, moderiert von Patrick Leusch.

Qualitätsjournalismus hat seinen Preis

Investigativer Journalismus brauche Zeit und Geld, sei aber essenziell, um Menschenrechtsverstöße aufzudecken. "Trotz externer Geldgeber müssen Qualitätsmedien ihre Unabhängigkeit bewahren. Finanzierung von unabhängigen Medien ist gleichbedeutend mit der Finanzierung von Qualitätsjournalismus", so Ingrid Deltenre (European Broadcasting Union, EBU) im Panel "Entwicklung und Menschenrechte und die Rolle der Medien". Die Diskussion in diesem Workshop hatte Hans-Jürgen Beerfeltz, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), eröffnet. Für ihn sind freie Medien "zugleich Quelle und Wurzel einer Zivilgesellschaft".

Angesichts zunehmender Geschwindigkeit des Globalisierungsprozesses bestehe die Gefahr, "dass Menschenrechtsfragen etwas unter die Räder geraten", warnte Werner Hoyer, Staatsminister im Auswärtigen Amt, im DW-Interview. Und zwar deshalb, "weil eine ganze Reihe von wirtschaftlichen und politischen Polen, die in der Globalisierung mittlerweile eine wichtige Rolle wahrnehmen, die aber im Hinblick auf innere Freiheitsrechte, auf Menschenrechte, doch sehr bedenkliche Entwicklungen aufzeigen", so Hoyer. Daher sei es wichtig, "dass wir gerade dann, wenn autoritäre Systeme ökonomisch erfolgreich sind, die Menschenrechtsfrage immer wieder aufwerfen".

Quelle: Deutsche Welle (ots)

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