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Detektiv äußert sich erstmals zur Überwachung des Betriebsratsvorsitzenden Heribert Fieber

Archivmeldung vom 29.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Vergangene Woche startete der Siemens-AUB-Prozess vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth. Die jahrelang verdeckt geflossenen Siemens-Millionen zum Aufbau der Betriebsräteorganisation AUB als Gegengewerkschaft zur IG Metall sind nach Angaben des früheren Zentralvorstands Johannes Feldmayer eine bewusste Firmenstrategie gewesen.

Die ZDF-Dokumentation "Der Fall Siemens - Der Konzern und die Korruption" beleuchtet am Mittwoch, 1. Oktober 2008, 0.35 Uhr die heimliche Finanzierung. Wie die Filmemacher Michael Haselrieder und Karl Hinterleitner zudem zeigen, nutzte Siemens auch andere Methoden, um unbequeme Gewerkschafter unter Druck zu setzten: Der Konzern ließ 2003 Heribert Fieber, den damaligen Betriebsratsvorsitzenden der Siemens-Telekommunikationssparte, überwachen. Erstmals äußert sich der von Siemens beauftragte Detektiv vor der Kamera. Fieber erhebt in der Dokumentation schwere Vorwürfe gegen Siemens: "Es ging darum, wie ich als Betriebsrat durch Zufallsfunde so belastet werden kann, dass man mich hätte aus dem Amt jagen können. Das war eine Rufmord-Kampagne."

In der Dokumentation äußert sich auch Aufsichtsrat und IG-Metall-Funktionär Heinz Hawreliuk zum Schmiergeldskandal bei Siemens. Nach seiner Einschätzung hat dieser tausende Arbeitsplätze gekostet. Durch Korruptionszahlungen sei die wirtschaftliche Misere im ehemaligen Siemens-Telekommunikationsbereich "verschleiert, vertuscht und unter den Teppich gekehrt" worden, sagt Hawreliuk gegenüber dem ZDF.

In seinem ersten und bisher einzigen Fernsehinterview berichtet zudem der ehemalige Siemens-Manager Reinhard Siekaczek, wie das Schmiergeldsystem funktioniert hat. Siekaczek hat das Netz der Schwarzen Kassen mit Wissen seiner Vorgesetzen aufgebaut: "Bei Siemens war es flächendeckend in fast allen Bereichen üblich, Schmiergeld zu bezahlen." Das sei im Konzern bekannt gewesen - wohl auch im Vorstand. "Die Zentralvorstände kamen fast alle aus dem eigenen Haus und waren in ihrer Karriere mit dem Thema beschäftigt", sagt Siekaczek im ZDF. Um Aufträge zu ergattern, fuhren Siemens-Manager mit Koffern voller Bargeld ins Ausland und schleusten Millionenbeträge über Tarnfirmen und Scheinkonten um die ganze Welt.

Quelle: ZDF

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