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Vor Halle-Prozess: Muslime in Deutschland fordern Schutz

Archivmeldung vom 21.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Antisemitische Anschläge wie der Terrorakt von Halle (Saale) oder Attacken auf andere Minderheiten in Deutschland verunsichern auch Muslime zunehmend.

"Die Muslime in Deutschland fühlen sich nicht ausreichend von den deutschen Sicherheitsbehörden geschützt", sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman A. Mazyek, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

"Sie sind ebenso wie die meisten Bürger verunsichert durch jegliche Anschläge auf Moscheen, Synagogen oder andere Terrorakte. Dazu kommt jedoch, dass wir - wie die Juden - einer Minderheit angehören. Jeder rassistische Übergriff und die Reaktionen darauf seitens der Politik und des Staates werden deshalb sehr aufmerksam beobachtet." Mazyek erwartet im am Dienstag beginnenden Halle-Prozess in Magdeburg ein "hartes und wegweisendes" Urteil. "Es sollte deutlich machen, dass Rassismus keine Meinung ist, sondern im schlimmsten Fall tötet. Ich wünsche mir dies auch als ein Signal an die Minderheiten und vielfältigen, friedlichen Gruppen in Deutschland. Sie sollen sich in der Demokratie in Deutschland gut aufgehoben und sicher vor solchen Terrorakten fühlen." Der Angriff auf die Synagoge von Halle war ein antisemitischer Anschlag, sagte Mazyek.

"Vor diesem Attentat hatte es bereits drei Angriffe auf die Moschee in Halle mit Verletzten gegeben. Nicht zuletzt deswegen waren wir vor Ort äußerst sensibilisiert und alarmiert." Für Täter wie dem Halle-Amokläufer Stephan B. mache es keinen Unterschied, ob sie Juden oder Muslime treffen würden, so der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime. "Solche Täter sind in ihrem Hass nur auf maximale Wirkung und Schaden aus." Nach den Anschlägen in Halle und in Hanau hätten die Muslime immer wieder darauf hingewiesen, dass der Schutz von Moscheen und muslimischen Institutionen erhöht werden müsse. Zwar hätte sich inzwischen in einigen Bundesländern einiges getan, so Mazyek. Die Moschee in Halle etwa würde nun als einzige in Deutschland sieben Tage rund um die Uhr bewacht.

"Jedoch passieren weiter fast wöchentlich Angriffe auf Moscheen, wo beispielsweise Schweineköpfe abgelegt, die mit Hakenkreuzen beschmiert oder wo Fenster und Türen eingeschlagen werden." Einen flächendeckender Schutz von Moscheen jeden Tag 24 Stunden lang sei unrealistisch, so Mazyek. "Hier sind kluge Analysen und Konzepte gefragt. Manchmal reicht ein besonderer Schutz an Feiertagen oder an Freitagen zum Freitagsgebet." Mazyek glaubt, dass in Deutschland zu lange darüber hinweggeschaut worden ist, dass hinter Terrorakten wie dem in Halle tatsächlich politische Strategien steckten. "Ich erinnere nur an die Bluttaten und Terrorangriffe von Christchurch, an das Massaker von Anders Breivik in Norwegen, an Synagogen-Anschläge in den USA, die Morde in Hanau. Meist hinterlassen diese Rechtsterroristen Pamphlete oder Manifeste, auf die sich Nachahmer wiederum berufen", sagte Mazyek.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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