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Aufklärung hilft: Neun von zehn Männern wenden sich gegen Genitalverstümmelung

Archivmeldung vom 03.02.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.02.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Aufklärung über weibliche Genitalverstümmelung in Arusha (Tansania). Bild: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) Fotograf: DSW
Aufklärung über weibliche Genitalverstümmelung in Arusha (Tansania). Bild: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) Fotograf: DSW

Neun von zehn Jungen und Männern lehnen die weibliche Genitalverstümmelung ab, nachdem sie darüber aufgeklärt wurden. Das zeigen Umfragen aus Äthiopien, Kenia und Tansania. Jeden Tag werden etwa 11.000 Mädchen an den Genitalien verstümmelt, über vier Millionen jedes Jahr.

Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) könnte die Zahl auf 4,6 Millionen bis zum Jahr 2030 steigen, zumal Krisen wie die aktuelle Corona-Pandemie die Situation der Frauen und Mädchen noch verschlechtert. Darauf macht die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) anlässlich des Internationalen Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar aufmerksam.

Aufklärung und Bildung junger Menschen ist die Lösung

In betroffenen Gemeinschaften gelten Mädchen und Frauen ohne Genitalverstümmelung als nicht heiratsfähig. Verbote und entsprechende Gesetze, die in den meisten Ländern bereits gelten, werden im Zweifel zugunsten der Tradition gebrochen oder umgangen. Es müssen gesellschaftliche Werte und Normen verändert werden, um die Praktik zu beenden. Die Aufklärung junger Menschen bietet eine große Chance, um die menschenrechtsverletzende Praktik der weiblichen Genitalverstümmelung zu beenden. Das haben zahlreiche Untersuchungen gezeigt.

Weibliche Genitalverstümmelung hat schwere Folgen

Bei einer weiblichen Genitalverstümmelung werden die äußeren Geschlechtsorgane ohne medizinischen Grund ganz oder teilweise mit scharfen Gegenständen wie Glasscherben, Rasierklingen oder Messern entfernt - oftmals ohne Betäubung. Viele Frauen und Mädchen, die dieser Praxis unterzogen werden, leiden - wenn sie die oft tödliche Prozedur überhaupt überleben - an Schmerzen, Infektionen, psychische Erkrankungen, Unfruchtbarkeit, Komplikationen bei Geburten und Einschränkung des sexuellen Empfindens. Aktuell leben etwa 200 Millionen Mädchen und Frauen mit den Folgen von weiblicher Genitalverstümmelung. Dazu Jan Kreutzberg, Geschäftsführer der DSW: "Das Trauma und die gesundheitlichen Folgen einer Genitalverstümmelung begleiten Mädchen und Frauen meist ihr Leben lang. Wir haben selbst ein Projekt in Tansania, bei dem wir Frauen, Männer und die Lokalpolitik ansprechen, um dieser brutalen Menschenrechtsverletzung ein Ende zu setzen."

2,1 Milliarden US-Dollar fehlen

Dieses wie auch andere Projekte haben bereits gezeigt, dass nicht nur Frauen, sondern auch Männer, die über die Genitalverstümmelung aufgeklärt wurden, sich mehrheitlich gegen dieses jahrhundertealte und in ihrer Gesellschaft tief verwurzelte Ritual wenden. Doch, wie Kreutzberg betont, diese Aufklärungsarbeit kostet Geld: "Aktuell fehlen weltweit noch 2,1 Milliarden US-Dollar, um weitere Programme aufzulegen und damit das von den UN vorgegebene nachhaltige Entwicklungsziel zu erreichen, die Praktik bis 2030 zu beenden. Zumal die medizinischen Folgekosten von weiblicher Genitalverstümmelung laut Weltgesundheitsorganisation jährlich 1,4 Milliarden US-Dollar betragen. Das ist nicht hinnehmbar! Im neuen Koalitionsvertrag sind sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte (SRGR) erstmals explizit erwähnt. Nun müssen den Worten auch Taten folgen."

Weitere Informationen

Quelle: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) (ots)

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