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Unfallforscher fordert strenge Kontrollen von alten Autofahrern: "Wir müssen erreichen, dass sie ihre Defizite erkennen"

Archivmeldung vom 08.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

In der Diskussion um die Fahrtüchtigkeit von Senioren machte der Unfallforscher vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, Siegfried Brockmann, bei stern TV deutlich, dass ältere Autofahrer ein besonderes Risiko im Straßenverkehr darstellen: "Wir sehen statistisch ganz klar ab dem 75. Lebensjahr Riesenprobleme. Ich weiß also, ab dieser Altersgruppe muss ich was tun."

Brockmann forderte deshalb eindringlich, für Senioren "eine Beratung einzuführen, so dass sie ihre Defizite kennen und sich dann danach richten können." Schließlich würden 75 Prozent der Unfälle, in die Autofahrer ab 75 verwickelt sind, auch von dieser Altersgruppe verursacht - so viele wie in keiner anderen Altersgruppe.

Der Forderung nach einer Institution, die am Ende über die Fahrtauglichkeit älterer Autofahrer und einen möglichen Führerscheinentzug entscheidet, erteilte der Wissenschaftler im stern TV-Studiogespräch allerdings eine Absage: "Das Problem dabei ist, dass man dann vorausschauend bestimmen müsste, wer demnächst einen Unfall verursacht - und das ist wissenschaftlich extrem schwierig. Aber diese Voraussetzung müsste ich ja erfüllen." Und: "Wenn ich auf einen Richtigen 20 Falsche erwische, die demnächst Radfahren oder zu Fuß gehen, ist deren Lebensrisiko im Verkehr erheblich größer geworden", so Brockmann.

Fahr-Tests für alle?

Als diskriminierend bezeichnete Erhard Hackler von der Deutschen Seniorenliga die Forderungen: "Das Alter ist kein tauglicher Maßstab, um die Fahrtüchtigkeit zu überprüfen", sagte er im Gespräch mit Steffen Hallaschka. Denn: "Wenn ich nur eine Altersgruppe rausgreife und unter Generalverdacht stelle, dass diese Altersgruppe per se möglicherweise fahruntauglich ist, dann ist das altersdiskriminierend."

Der Interessensvertreter der Senioren forderte stattdessen "eine flächendeckende, verpflichtende Fahrpraxis-Überprüfung - und zwar altersunabhängig für alle in Abständen von fünf bis zehn Jahren." Nur dann hätte man die Chance, diejenigen aus dem Verkehr zu ziehen, die aufgrund ihrer Fahruntüchtigkeit schwere Unfälle verursachen, so Hackler.

Anlass für das Streitgespräch im Studio war ein stern TV-Bericht über Senioren am Steuer - und die Frage: Sind sie wirklich ein Risiko im Straßenverkehr? stern TV hatte gezeigt, dass statistisch gesehen die unter 20-Jährigen zwar noch immer die gefährdetsten Personen im Straßenverkehr sind. Aber: Autofahrer ab 85 wieder fast so gefährdet sind wie ein absoluter Fahranfänger.

Quelle: STERN TV (ots)

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