Klimaschützer demonstrieren zum Start der Koalitionsverhandlungen
Zum Start der Koalitionsverhandlungen zwischen CDU, CSU und SPD haben am Donnerstagabend Umweltschützer vor der CDU-Parteizentrale in Berlin für Klimaschutz demonstriert.
"Der Erhalt unserer Lebensgrundlage wurde von den Verhandelnden in ihrem
Sondierungspapier mit keiner Silbe erwähnt", kommentierte Olaf Bandt,
Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
"Dieses Schweigen gefährdet unsere Zukunft, unseren Wohlstand und
unseren sozialen Zusammenhalt."
Klima- und Naturschutz gehörten
"zentral in den Koalitionsvertrag", forderte er. "Eine neue
Bundesregierung muss konkrete Lösungen für die Klimakrise und gegen das
Artensterben auf den Weg bringen."
Der Umweltverbandschef
kritisierte, dass das von Union und SPD geplante Sondervermögen für
Infrastrukturmaßnahmen "bei weitem" nicht für eine gerechte Finanzierung
der Transformation ausreiche. "Deshalb ist es besonders enttäuschend,
dass das Sondierungspapier keinerlei Vorschläge zur Ausweitung der
Finanzierung von Klima- und Naturschutzmaßnahmen enthält. Stattdessen
deutet sich beim Klimaschutz mit dem geplanten Ausbau von Gaskraftwerken
und einem Bekenntnis zu teuren und umweltschädlichen Mogelpackungen wie
Carbon Capture and Storage (CCS), Ausweitung Biomasse für Heizung und
Mobilität, sogar eine Rückwärtsrolle an."
Bandt warb stattdessen
für Entlastungen insbesondere für die unteren Einkommen. "Eine Reform
der Pendlerpauschale muss sozialgerechte und umweltfreundliche Mobilität
unterstützen", sagte er. "Außerdem braucht es ein klares Bekenntnis von
Union und SPD zum beliebten Deutschlandticket."
Quelle: dts Nachrichtenagentur