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Kirchenrechtler: Synodaler Weg Täuschungsaktion gegenüber Laien

Archivmeldung vom 02.02.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.02.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Kirche und Staat sind 2020 gleichgeschaltet (Symbolbild)
Kirche und Staat sind 2020 gleichgeschaltet (Symbolbild)

Bild: qpress.de / Eigenes Werk

Der Bonner Kirchenrechtler Norbert Lüdecke hat den Synodalen Weg als eine "große Täuschungsaktion der Bischöfe" bezeichnet. Da würden Dokumente als Entscheidungen verkauft, die ja bloß ein unverbindliches Äußern von Meinungen und Bitten seien, sagte er der "Rheinischen Post" dazu.

Lüdecke weiter: "Und die Laien machen das einfach mit und geben dazu die Bühne, auf der die Bischöfe sich als dialogbereit inszenieren können. Dabei müssen sie nicht das Geringste ihrer ständisch begründeten Positionsmacht aufgeben." Lüdecke zeigte wenig Verständnis dafür, dass sich die Synodalen überhaupt auf diesen Weg eingelassen hätten - "mit diesen Bischöfen, die ihre Glaubwürdigkeit verloren haben und denen es in meinen Augen überhaupt nicht gelingt, diese wiederzugewinnen".

Das sei "ein Fehler gewesen". In den Aussagen des emeritierten Papstes Benedikt XVI. zum Münchner Missbrauchsgutachten sieht Lüdecke das "ständische System an der obersten Kirchenspitze" gespiegelt. "Danach gibt es Verantwortung und Rechenschaft immer nur von unten nach oben, aber nicht von oben nach unten." Insgesamt werde seiner Einschätzung die Kirche nicht mehr als moralische Instanz wahrgenommen. So würden sich immer mehr Menschen fragen, "was das für eine moralische Instanz überhaupt sein soll, die sich Tausende von Missbrauchsopfern erlaubt und sich durch Vertuschung selbst verzeiht. Oder wenn Bischöfe trotz struktureller Verantwortungslosigkeit nach kurzer Erschütterung gleich wieder in den Modus der moralischen Mahner umschalten".

Im gesamten Missbrauchsskandal hätte, so Lüdecke, ein geschlossener Rücktrittsgesuch aller deutsche Bischöfe - so wie es die Amtskollegen in Chile taten - ein Zeichen sein können. Aber nur, wenn dies zeitnah zum Skandal geschehen wäre. "Aber wenn man einmal schaut, wie lange in Deutschland die Bischöfe schon dabei sind zu erklären, sie seien in einem Lernprozess - nämlich seit mindestens über einem Jahrzehnt - dann nimmt die Symbolkraft von solchen Gesten doch stark ab." An diesem Donnerstag beginnen die Beratungen der 3. Synodalversammlung in Frankfurt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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