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PRO BAHN fordert Neuberechnung der Wirtschaftlichkeit des Tunnelbahnhofs "Stuttgart 21"

Archivmeldung vom 14.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
PRO BAHN e.V. Bundesverband
PRO BAHN e.V. Bundesverband

Anlässlich seines für den 14. September 2009 in Stuttgart geplanten Besuchs von DB-Chef Rüdiger Grube fordert der Fahrgastverband PRO BAHN vom Bahn-Staatsunternehmen eine vorurteilsfreie Neuberechnung der Wirtschaftlichkeit für das Tunnelbahnhof-Projekt "Stuttgart 21".

Dem Verbraucherverband liegen neue wissenschaftliche Erkenntnisse und neue Planungen der Landesregierung vor, die diese Neuberechnung erfordern.

"Bisher haben Wissenschaftler behauptet, dass die Kapazität des Tunnelbahnhofs in der Landeshauptstadt mit nur acht Gleisen ausreiche und der bestehende Kopfbahnhof mit 16 Gleisen überdimensioniert sei. Jetzt räumt der prominente Befürworter des Tunnelprojekts Professor Wulf Schwanhäußer ein, dass ein wirtschaftlich zu betreibendes Schienennetz nicht zu hundert Prozent ausgelastet sein darf. "Diese Bedenken haben die Verbraucher schon immer vertreten, jetzt werden wir darin bestätigt. Wir müssen aufgrund dieser neuen Erkenntnisse davon ausgehen, dass ein wirtschaftlicher Betrieb der Bahn bei 70 Prozent Auslastung liegt," erklärt Rechtsexperte Rainer Engel. "Bei höherer Auslastung übertragen sich schon geringe Verspätungen von einem Zug auf den nächsten, und Anschlüsse können nicht mehr gehalten werden. Das kostet der Bahn viel Geld für Entschädigungen für Fahrgäste und an Regresszahlungen an die Besteller des Nahverkehrs, und die Kunden bleiben wegen schlechter Qualität weg."

Solche Berechnungen sind für das milliardenschwere Projekt bisher nicht angestellt worden. "Bisher fuhr die Bahn im rechtsfreien Raum und musste die wirtschaftlichen Folgen von Verspätungen und Engpässen daher nicht kalkulieren," so Engel.

Auch die Planungen der Landesregierung für den Fahrplan 2020 weisen nach, dass "Stuttgart 21" ein Flaschenhals wird, der die Wirtschaftlichkeit des gesamten deutschen Schienennetzes massiv bedroht. Das geht aus einem Papier des Innenministeriums hervor. "Wenn die Landesregierung feststellt, dass der Fahrplan "anspruchsvoll und fahrbar" sei, dann heißt das im Klartext, dass es große Schwierigkeiten mit der Pünktlichkeit geben wird.", erläutert Engel. "Weitere Züge, die afgrund des bundesweiten Trends zum Bahnfahren notwendig werden, können nicht mehr gefahren werden. Bereits 2003 hat Professor Schwanhäußer darauf hingewiesen, dass der Tunnelbahnhof zur Spitzenzeiten fast vollständig ausgelastet sein wird. Das Papier der Landesregierung zeigt, dass der Betrieb zusammenbrechen wird, wenn auch nur ein Zug unpünktlich ist. Wenn dann noch die S-Bahn in den Hauptbahnhof umgeleitet werden muss, weil es Probleme im S-Bahn-Tunnel unter der Stadt gibt, ist ein Verspätungschaos unvermeidlich, das sich bis Berlin und Köln ausbreiten wird."

Die DB sollte auch einrechnen, dass sie den vorhandenen Kopfbahnhof völlig umbauen muss, um die Baugrube freizumachen. "Die Stellwerke müssen abgerissen und alle Weichen und die gesamte Oberleitung umgebaut werden," so Engel. "Wir können uns nicht vorstellen, dass es wirtschaftlich ist, wenn man das alles nach wenigen Jahren wieder wegreißt. Die Deutsche Bahn täte gut daran, jetzt nachzurechnen, wie sie mit den Mehrkosten fertig werden will."

Quelle: PRO BAHN e.V. Bundesverband

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