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François van der Linde: "Besteuert Drogen, statt ihren Konsum zu bestrafen!"

Archivmeldung vom 23.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann/shapes:photoshopgraphics.com / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/shapes:photoshopgraphics.com / pixelio.de

Der ehemalige Präsident der Eidgenössischen Kommission für Drogenfragen in der Schweiz fordert einen völlig neuen Umgang mit Suchtmitteln. "Die Bestrafung des Drogenkonsums ist sinnlos!" Mit diesem Appell in der aktuellen Ausgabe des Magazins GEO schaltet sich François van der Linde, langjähriger Drogenberater der Schweizer Regierung, in die Diskussion über den Umgang mit Sucht und Strafe ein.

Die Unterscheidung in legale und illegale Substanzen decke sich nicht mit den realen Gefahren des Konsums, sagt der Präventivmediziner. So werde Alkohol als Lifestyle- und Genussprodukt beworben, obwohl die mit ihm verbundenen Gefahren nach übereinstimmendem Urteil der Wissenschaft höher seien als die des Cannabis-Konsums.

Ob Koffein, Kokain, Nikotin oder Amphetamine - Substanzen zu sich zu nehmen, die das Belohnungszentrum im Gehirn aktivieren, sei in jeder Gesellschaft üblich. Nur die wenigsten Menschen würden abhängig. "Für mündige Erwachsene sollte auch beim Konsum psychoaktiver Substanzen gelten, dass sie in Eigenverantwortung handeln dürfen, solange sie keine Dritten schädigen", schreibt van der Linde in seinem GEO-Beitrag.

Auf mindestens 149 Millionen Menschen schätzt die Fachzeitschrift "Lancet" die Zahl der Benutzer verbotener Substanzen - was die illegalen Märkte florieren lässt. Und genau dies zeige, dass das Drogenproblem nicht "lösbar" sei, argumentiert van der Linde. Statt den Konsum zu bestrafen, plädiert er einerseits für Aufklärung und Prävention, anderseits für eine kontrollierte Abgabe von Rauschmitteln, die dem Staat viel mehr Einflussmöglichkeiten böte. Für denkbar hält er eine Cannabis-Steuer genauso wie Sperrstunden für den Alkoholverkauf. Dabei geht es dem Sucht-Experten nicht um die völlige Liberalisierung - doch Sanktionen sollten nur die illegale Herstellung und den Schwarzhandel treffen, nicht die Konsumenten. So ließe sich das von Drogenkartellen und Dealern beherrschte Geschäft austrocknen. Eine Vision, die inzwischen auch Politiker teilen, zum Beispiel Vicente Fox, der Ex-Präsident von Mexiko. In seinem Land hat der Drogenkrieg in den vergangenen sechs Jahren mehr als 40 000 Opfer gefordert.

Quelle: Gruner+Jahr, GEO (ots)

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