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Zahl der traumatisierten Bundeswehrsoldaten auf neuem Höchststand

Archivmeldung vom 17.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Bundeswehr/Wilke
Bild: Bundeswehr/Wilke

Seit Beginn der Auslandseinsätze der Bundeswehr sind noch nie so viele Soldaten mit seelischen Wunden zurückgekehrt wie in diesem Jahr. Bis Ende November sind 655 Soldaten wegen einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) behandelt worden, das sind 200 mehr als im Vorjahr und mehr als zehnmal so viele wie 2006. "Die Zahlen steigen, und sie werden in den nächsten Jahr auch weiter steigen", sagte Oberfeldarzt Peter Zimmermann, Leiter des im Juni eröffneten Trauma-Forschungszentrums, der Tageszeitung "Die Welt".

Die Betroffenen meldeten sich aber nicht nur wegen PTBS. Weitere 333 Soldaten hätten in diesem Jahr andere psychische Beschwerden wie Depressionen oder Suchtverhalten nach Auslandseinsätzen an sich festgestellt. Die meisten Patienten seien Afghanistan-Rückkehrer. Als Grund für die steigenden PTBS-Zahlen sieht der Leiter der Psychiatrie im Bundeswehrkrankenhaus Berlin zwei Gründe: "Die Schwere der Einsätze und die Menge der Leute, die dort unten sind, führt automatisch zu mehr Fällen", sagte Zimmermann der "Welt".

Gleichzeitig mache sich eine gestiegene Behandlungs-Akzeptanz bemerkbar: Immer mehr Soldaten trauten sich, wegen seelischer Probleme in ein Krankenhaus zu gehen. Steigende Zahlen erwartet Zimmermann auch nach dem geplanten Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan, der Ende 2011 bereits beginnen soll. "Viele Leute, die jetzt traumatisiert werden, melden sich erst nach Jahren", sagte er der "Welt". Studien hätten ergeben, dass bei Betroffenen drei und mehr Jahre vergehen können vom ersten Schreiben einer anonymen E-Mail bis zum Aufsuchen eines Arztes.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

 

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