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Top-Terrorist schätzt Bin Laden als "großen Revolutionär"

Archivmeldung vom 12.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ilich Ramírez Sánchez, genannt Carlos, der Schakal, war der meist gesuchte Terrorist seiner Zeit. Mehr als 20 Jahre zog er mordend und Bomben legend durch die Welt. Bald kommt ein Film über ihn in die Kinos. Im Rückblick sieht Carlos selbst seinen größten Charakterfehler in mangelnder Härte: "Aufgrund meiner Klassenzugehörigkeit war ich zu tolerant", sagte der venezolanische Anwaltssohn in einem Exklusivgespräch in der neuen Ausgabe des Hamburger Magazins stern: "Wäre ich Proletarier gewesen, wäre ich im Kampf härter gewesen. Manchmal darf man nicht tolerant sein mit Dreckskerlen. Das ist alles. Das ist mein größter Fehler."

Carlos sitzt seit 16 Jahren in einem französischen Hochsicherheitsgefängnis. Der französische Regisseur Olivier Assayas hat ein Meisterwerk über das Leben des Topterroristen gedreht. Sein dokumentarischer Spielfilm "Carlos, der Schakal" war der meist gefeierte Film der diesjährigen Filmfestspiele in Cannes. Nur einer teilt die Begeisterung nicht: der Porträtierte selbst. Carlos versuchte, aus dem Gefängnis heraus gerichtlich gegen den Film vorzugehen - vergebens.

Dem Regisseur hält er im stern-Interview mangelnde Faktentreue vor - wobei man seine Interpretation historischer Ereignisse nicht in den Geschichtsbüchern wieder finden wird. So beschuldigt er den deutschen Terror-Aussteiger Hans-Joachim Klein, während der OPEC-Geiselnahme im Jahr 1975 zwei Morde begangen zu haben, die gemeinhin der deutschen Terroristin Gabriele Kröcher-Tiedemann zugeschrieben werden.

Die außergewöhnliche Schauspielleistung seines Landsmannes und Namensvetters Edgar Ramírez, der Carlos im Film verkörpert, lässt den Terroristen unbeeindruckt: "Der Bursche wird noch Probleme bekommen", droht der Top-Terrorist im stern. "Er hat vulgäre Sachen gemacht. Das sieht man sehr ungern bei uns. Seinen Schwanz zu zeigen. Seinen nackten Arsch. Für nichts und wieder nichts. Nicht notwendig, so etwas."

Carlos selbst sieht sich nicht etwa als Terrorist oder Massenmörder, sondern als Freiheitskämpfer: "Wie Lenin. Wie Stalin. Wie Trotzki. Das sind professionelle Revolutionäre." Auch Osama Bin Laden schätzt er als "großen Revolutionär" und "ehrbaren Mann". Nicht einmal Carlos selbst kennt die genaue Anzahl seiner Opfer. "Das ist schwierig zu beurteilen im Kampf", sagte er dem Magazin. "Weniger als hundert Personen. Nicht mal hundert." Er bedauert keines seiner Kommandos. Die Zahl der unschuldigen Opfer erscheint ihm vernachlässigenswert: "Wenn man tötet, ist es normalerweise Mann gegen Mann. Da sind unschuldige Opfer eher selten. Gut, was dann unter meinem Kommando passierte, das ist eine andere Sache. Bei Operationen unter meinem Kommando gab es unschuldige Opfer. Ich habe sie nicht persönlich getötet. Ich habe sie im Gefängnis gezählt. Vielleicht nicht mal zehn Prozent unschuldige Opfer. Auf über 1500 Opfer. Das ist nicht besonders viel."

Quelle: stern

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