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Nach Crash von Prinz Philip: Alzheimer-Gesellschaft fordert Pflicht-Tests für Autofahrer

Archivmeldung vom 02.02.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.02.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Prinz Charles Philip Arthur George (2017)
Prinz Charles Philip Arthur George (2017)

Foto: FlickreviewR 2
Lizenz: CC BY 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Nach dem Unfall des 97-jährigen Prinz Philip in Großbritannien werden hierzulande Rufe nach Fahrtauglichkeitsprüfungen laut. "Regelmäßige vorgeschriebene Tests würden es ein Stück weit 'normaler' machen, dass der Führerschein irgendwann abgegeben werden muss", sagte die Geschäftsführerin der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, Sabine Jansen, der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Nicht nur bei einer Demenz-Erkrankung könne die Fahrtüchtigkeit im Laufe der Zeit eingeschränkt werden, aber viele Menschen würden sich dies nicht eingestehen. Um eine Stigmatisierung von Senioren zu verhindern, sprach sich Jansen für "verbindliche Tests ab Erwerb des Führerscheins in gleichbleibendem Turnus" aus. "Das wäre nicht diskriminierend", sagte sie. Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, plädierte hingegen für "obligatorische Rückmeldefahrten" für alle Senioren ab 75 Jahren. "Die Statistik sagt: ab 75 steigt das Risiko - auch für die anderen Verkehrsteilnehmer", begründete er seine Forderung in der "NOZ". "Drei Viertel aller Unfälle, in die Fahrer ab 75 Jahren verwickelt sind, werden von ihnen verursacht." Der Wert liege "über denen der Risikogruppe der 18- bis 21-Jährigen".

Ohne Pflicht werde es nicht gehen, sagte Brockmann. "Sonst nehmen in der Regel die Falschen teil, nämlich diejenigen, die sich gerne amtlich bestätigen lassen, dass sie ganz toll Auto fahren. Alle anderen dürften versuchen, die Maßnahme zu vermeiden, weil sie es nicht ganz so genau wissen wollen." Ein Führerscheinentzug solle aber nicht angedroht werden, sagte der GDV-Fachmann weiter. "Es geht um ein Feedback, um Menschen dazu zu bringen, selbst zu entscheiden. Ihr Selbstwertgefühl muss erhalten bleiben." Die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Kirsten Lühmann, sagte der "NOZ", sie halte es "grundsätzlich für richtig, auf die Risikofaktoren einzelner Zielgruppen spezifisch einzugehen".

So sei für junge Fahranfänger eine Null-Promille-Grenze eingeführt worden. Für "generelle, obligatorische und periodische Fahreignungstests" sieht sie derzeit "keine Veranlassung". Notwendig sei es zunächst, "angesichts der steigenden Zahl älterer Fahrender eine bessere Datenlage zu verschaffen". Die SPD-Politikerin sprach sich dafür aus, anlassbezogene Fahrtauglichkeitstests um "psycho-physische Leistungsüberprüfungen" zu ergänzen. "Dadurch kann dem altersbedingten Risiko der kognitiven Schwäche Rechnung getragen werden", erklärte Lühmann. Von den Krankenkassen forderte sie, "mehr Anreize zu schaffen, damit ältere Menschen freiwillige Feedback-Fahrten in Anspruch nehmen".

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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