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Trotz Lieferkettengesetz: Weiter ausbeuterische Arbeitsverhältnisse bei spanischen Bio-Tomatenproduzenten

Archivmeldung vom 23.02.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.02.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Bild: birgitH / pixelio.de
Bild: birgitH / pixelio.de

Trotz des neuen Lieferkettengesetzes werden bei Berliner Discountern Bio-Tomaten von spanischen Produzenten angeboten, die nachweislich gegen Arbeitsrecht und Arbeitsschutzmaßnahmen verstoßen. Die Unternehmen sind in der spanischen Region Almeria tätig, dem "Gemüsegarten Europas". Arbeiter berichteten der Redaktion rbb24 Recherche von Verstößen gegen den Arbeitsschutz und einer Entlohnung weit unter dem Mindestlohn. Konkret geht es um das Unternehmen Bio Cemosa, von dem Rewe, Edeka und Lidl Biotomaten beziehen. Die Supermarktketten erklärten auf rbb-Anfrage, nichts von diesen Zuständen zu wissen und verwiesen auf eine unabhängige Zertifizierung aller spanischen Bauern für "gute und soziale Agrarpraxis".

Nach Aussagen der Erntehelfer, die meist aus Nordafrika stammen, seien sie gezwungen bis zu 70 Stunden in der Woche zu arbeiten, ohne für die Mehrarbeit entlohnt zu werden. Sie berichten von Druck, Ausbeutung und einem System aus Angst und Einschüchterung.

Regelmäßig soll es zu Arbeitsschutzverletzungen kommen. So würden Arbeiter ohne die gesetzlich vorgeschriebene Schutzkleidung Pflanzenschutzmittel ausbringen und es fehle an Toiletten und Pausenräumen. Viele Erntehelfer leben in Slums ohne fließend Wasser und Stromanschluss.

Umweltschützer kritisieren, dass die riesigen Treibhausanlagen in der Region Almeria auch zur Umweltverschmutzung beitragen. Jedes Jahr müssen tausende Hektar Treibhausplanen ersetzt werden. Die Plastikabfälle werden häufig illegal entsorgt. Nach Einschätzung von Juristen verstoßen deutsche Unternehmen gegen das seit Januar 2023 geltende Lieferkettengesetz, wenn sie sich nicht darum bemühen, dass ihre Zulieferer Arbeits- und Umweltschutzstandards einhalten.

Quelle: rbb24 (ots)

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