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Gamze Kubasik - Angehörige eines NSU-Opfer - ist von Merkel "sehr enttäuscht"

Archivmeldung vom 20.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Im Vorfeld des Prozesses fand im April 2013 in München eine Demonstration gegen Rechtsextremismus und als Zeichen der Solidarität mit den Angehörigen der NSU-Opfer statt (hier auf dem Stachus).
Im Vorfeld des Prozesses fand im April 2013 in München eine Demonstration gegen Rechtsextremismus und als Zeichen der Solidarität mit den Angehörigen der NSU-Opfer statt (hier auf dem Stachus).

Foto: FlickreviewR
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Gamze Kubasik, die Tochter des türkischstämmigen Kioskbesitzers Mehmet Kubasik, der am 4. April 2006 in Dortmund von der Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) erschossen wurde, ist von Bundeskanzlerin Angela Merkel enttäuscht. In einem Interview mit dem Hamburger Magazin stern erinnert die 28-Jährige die Kanzlerin an das Versprechen, das sie ihr bei der Trauerfeier für die zehn NSU-Opfer am 23. Februar 2012 in Berlin gegeben hatte. Merkel hatte ihr damals "rückhaltlose Aufklärung" zugesagt. Doch davon habe sie bisher noch nichts gespürt. Stattdessen würden die Behörden "mit ihrer Heimlichtuerei" fortfahren. "Ich bin sehr enttäuscht", sagt Gamze Kubasik dem stern. Sie hatte auf der Trauerfeier eine bewegende Rede gehalten.

Zwei Jahre später hat Gamze Kubasik weiter viele drängende Fragen: "Als Tochter habe ich das Recht, bis ins letzte Detail alles zu erfahren. War mein Vater wirklich ein Zufallsopfer? Wie hat man ihn ausgewählt? Wer war noch an dem Mord beteiligt?". In dem stern-Gespräch weist sie darauf hin, dass sich an allen Tatorten Hinweise auf lokale Helfer fanden. "Das NSU-Trio war 13 Jahre lang untergetaucht, lebte in der ganzen Zeit aber nie wirklich abgeschottet. Das hat auch der Untersuchungsausschuss des Bundestags festgestellt."

Kubasik hatte gehofft, dass mit dem NSU-Prozess in München endlich Gerechtigkeit einkehrt. "Es geht mir nicht um ein Urteil", sagt sie und kritisiert, dass sie die Ermittlungen der Bundesanwaltschaft nicht überprüfen kann, da ihr Anwalt keine Akteneinsicht bekommt: "Ich verlange nichts mehr als Transparenz. Genau das haben uns die Kanzlerin und Bundespräsident Joachim Gauck versprochen." Für sie sei es das zweite gebrochene deutsche Versprechen: "Als wir hier Asyl bekamen, sagte man uns, dass wir hier sicher sein würden. Doch mein Vater wurde nicht beschützt", so Kubasik zum stern.

Diese Vorabmeldung ist nur mit der Quellenangabe stern zur Veröffentlichung frei.

Quelle: Gruner+Jahr, stern (ots)

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