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Fast ein Drittel aller Geburten im Jahr 2021 durch Kaiserschnitt

Archivmeldung vom 15.02.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.02.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Kaiserschnitt OP
Kaiserschnitt OP

Foto: HBR
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Rund 237 000 Frauen haben im Jahr 2021 per Kaiserschnitt entbunden - damit ist fast jede dritte Geburt in einem Krankenhaus in Deutschland durch einen Kaiserschnitt erfolgt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag die Kaiserschnittrate bundesweit bei 30,9 %. Gegenüber dem Jahr 2020 (29,7 %) ist sie damit leicht gestiegen. Über die letzten 30 Jahre betrachtet hat sich der Anteil dieser operativen Eingriffe verdoppelt: Im Jahr 1991 brachten 15,3 % der Frauen ihr Kind mit einer Sectio caesarea, so wird der Kaiserschnitt im medizinischen Fachjargon genannt, auf die Welt. Neben dem Kaiserschnitt gibt es noch weitere, wenn auch seltener angewandte Methoden der Geburtshilfe: Eine Saugglocke wurde bei 6,3 % der Entbindungen im Jahr 2021 eingesetzt, eine Geburtszange bei 0,2 % der Entbindungen. Insgesamt haben im Jahr 2021 62,5 % der Frauen im Krankenhaus auf natürlichem Weg entbunden.

Große Unterschiede im regionalen und internationalen Vergleich

In Bezug auf die Geburtshilfe gibt es in Deutschland große regionale Unterschiede. Am höchsten war der Anteil der Entbindungen per Kaiserschnitt im Saarland (36,4 %). Es folgte Hamburg mit einer Kaiserschnittrate von 34,3 %. Sachsen (26,1 %) hatte hingegen die niedrigste Kaiserschnittrate, gefolgt von Brandenburg (27,4 %).

Auf internationaler Ebene liegen vergleichbare Daten der OECD für 26 Staaten bis zum Jahr 2020 vor. Demnach kamen 2020 in der Türkei 57 Kaiserschnitte auf 100 Lebendgeburten, in Polen 39 und in Ungarn 38. Vergleichsweise niedrig war die Zahl in Israel (15) sowie Norwegen und Island (je 16). Deutschland lag im Jahr 2020 mit rund 30 Kaiserschnitten je 100 Lebendgeburten im oberen Drittel der 26 OECD-Staaten.

Nur knapp ein Drittel aller Krankhäuser bietet Geburtshilfe an

In Deutschland bieten immer weniger Krankenhäuser überhaupt Geburtshilfe an. Im Jahr 2021 führten nur noch 32,4 % der 1 887 Krankenhäuser in Deutschland Entbindungen durch, im Jahr 1991 waren es noch 49,2 %. Damals gab es 2 411 Krankenhäuser insgesamt.

Rund 780 000 Kinder, einschließlich Zwillings- und Mehrlingsgeburten, wurden im Jahr 2021 im Krankenhaus geboren. Das waren 2,8 % oder rund 21 000 mehr als im Jahr 2020. Der Anteil der lebend geborenen Kinder betrug 99,6 %.

Mehr Hebammen und Entbindungspfleger im Jahr 2021

Hebammen und Entbindungspfleger spielen bei Geburten sowie der Begleitung von Frauen während und nach der Schwangerschaft eine wichtige Rolle. Im Jahr 2021 leisteten 11 697 Hebammen und Entbindungspfleger Geburtshilfe in deutschen Krankenhäusern, das waren 162 mehr als im Vorjahr. Davon waren 87,3 % (10 213) fest angestellt, 12,7 % (1 484) waren sogenannte Belegkräfte.

Zahl der angehenden Hebammen: 27,4 % mehr als zehn Jahre zuvor

Im Jahr 2021 befanden sich bundesweit 2 412 Schülerinnen und zwei Schüler auf dem Weg zum Hebammen- beziehungsweise Entbindungspflegerberuf. Das waren 27,4 % mehr als zehn Jahre zuvor. Im Jahr 2011 gab es 1 895 Schülerinnen in der Hebammenausbildung (keine Entbindungspfleger).

Methodische Hinweise:

Die Angaben zu den Krankenhaus-Entbindungen und den Hebammen und Entbindungspflegern in den Krankenhäusern stammen aus der Krankenhausstatistik (Grunddaten der Krankenhäuser).

Die Angaben zu den angehenden Hebammen und Entbindungspflegern kommen aus der Schulstatistik. Im Jahr 2021 fehlt der Nachweis von Schulen des Gesundheitswesens in Schleswig-Holstein. Seit dem 1. Januar 2020 wird die bestehende schulische Ausbildung in einen Bachelor-Studiengang überführt. Die schulische Ausbildung zur Hebamme beziehungsweise zum Entbindungspfleger konnte letztmalig bis zum 31.12.2022 begonnen werden.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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