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BAM-Gutachten: Bei ICE-Achse systematischer Fehler gefunden

Archivmeldung vom 08.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die "Bahn für Alle" vorliegenden Passagen des Gutachtens der Bundesanstalt für materialprüfung (BAM) belegen eindeutig, dass die Unfallursache innerhalb des Verantwortungsbereichs der DB lag.

Es heisst dort: Der Bruch der Radsatzwellle habe "keine feststellbare äußere Ursache". Konkret nennt der Bericht als Ursachen einen "Schwingriss", sowie den Umstand, dass "die Ultraschall-Prüfung nicht sensibel genug oder das Inspektionsintervall zu lang" war. Diese Informationen lagen der DB AG nach Angaben des WDR am 24.09.08 vor.

Mit der Angabe der Fehlerursache "Schwingriss" weist der BAM-Bericht auf einen systematischen Fehler hin. Es besteht somit der dringende Verdacht, dass alle vergleichbaren Achsen aller ICE-3-Züge und aller ICE-N-Züge unterdimensioniert sind. Auch die als unzureichend bewertete Inspektion ist in ihrer Auswirkung keinesfalls auf die eine Achse begrenzt. Es muss daher sofort eine Überprüfung der tiefergehenden Ursachen erfolgen, deren Untersuchung bisher nicht Bestandteil des BAM-Gutachtens waren.

Den ganzen Vorgang kommentiert Carl Waßmuth, Material- und Bahnexperte im Bündnis "Bahn für alle":

"Man wollte bei der DB AG mit aller Macht an die Börse. Eine Information, nach der ausgerechnet die modernsten Züge nicht sicher sind, hat man daher verschwiegen. Die Bundesregierung muss nun beantworten, ob diese Sicherheitsprobleme auch im Börsenprospekt ausgelassen wurden. Hat die DB AG diese fundamentalen Sicherheitsprobleme im Börsenprospekt verschwiegen, war das ein klarer Versuch, die Anleger zu hintergehen. Das damit verbundene gewaltige Risiko der Prospekthaftung, das uns noch von der Telekom gut in Erinnerung ist, wäre nach einem Verkauf auch auf den Eigentümer Staat und somit auf den Steuerzahler zurückgeschlagen.

Dieser Skandal wäre nur noch dadurch zu toppen, wenn die Politik aus dem Börsenprospekt vom Umfang der Sicherheitsprobleme von zwei ganzen ICE-Flotten gewußt hat. Am 3. Oktober war der Börsenprospekt den Ministern Steinbrück, Glos und Tiefensee vorgelegt worden. Diese drei Herren müssen nun beantworten, ob sie im Wissen um die größten Sicherheitsprobleme der Bahn seit Einführung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs in Deutschland die Bahn verkaufen wollten." 

Quelle: Bündnis "Bahn für alle"

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