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Moritz Bleibtreu über seine Rolle als Andreas Baader im neuen Kinofilm "Der Baader Meinhof Komplex"

Archivmeldung vom 29.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

"Der Baader Meinhof Komplex" ist aus Sicht von Schauspieler Moritz Bleibtreu eine gelungene Möglichkeit, um sich kritisch mit der blutigsten Ära der deutschen Nachkriegsgeschichte auseinanderzusetzen.

"Ich finde es toll, dass im deutschen Kino überhaupt so ein Film entstehen konnte. Das wäre vermutlich vor zehn, fünfzehn Jahren noch ziemlich ausgeschlossen gewesen. Endlich werden Menschen für die jüngere Geschichte unseres Landes interessiert", sagt der Schauspieler im Interview mit dem Magazin Reader's Digest (Oktober-Ausgabe). Der Film ist soeben in den Kinos angelaufen.

Bleibtreu spielt in dem Streifen über den "Deutschen Herbst" die Rolle von Andreas Baader, dem Top-Terroristen aus der ersten Stunde der Rote Armee Fraktion (RAF). Er selbst war auf dem Höhepunkt der RAF im Jahr 1977 noch ein kleiner Junge und erinnert sich nur vage: "Beim Thema RAF denke ich zunächst an die überall, in jeder Bank und Post, aushängenden Fahndungsplakate mit dem Aufdruck "Machen von der Schusswaffe Gebrauch"". Erst im Zuge der Dreharbeiten zu dem Kinofilm hat er die ganze Dimension der RAF-Geschichte und ihrer Bedrohung für den Staat erfasst. "Am Ende war jeder von uns ein wandelndes RAF-Archiv." Dennoch habe er während der Produktion großen Wert darauf gelegt, ein Schauspieler zu sein, "der seine persönliche Sicht einer Rolle abliefern soll".

Wie schwierig dies aber ist, stellte Bleibtreu in vielen Gesprächen abseits der Kamera fest: "Wann immer man mit einem gesprochen hat, der Andreas Baader noch gekannt haben will, gab es einen anderen Baader." Aus Sicht von Bleibtreu sei der Terrorist ein "totaler Selbstdarsteller" gewesen. "Den politischen Baader gab es wahrscheinlich überhaupt erst in der Gefängniszelle, weil er da sein Tun irgendwie rechtfertigen und als politisch motiviert ausgeben musste", ist sich Bleibtreu sicher und meint: "Der politische Kopf war zweifelsohne nicht er, sondern Ulrike Meinhof."

Baader gilt als einer der Schlüsselfiguren der damaligen Zeit. Nachdem der Versuch misslungen war, ihn und seine Mithäftlinge durch die Entführung des damaligen Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer sowie der Lufthansa-Maschine "Landshut" freizupressen, begingen Baader wie auch Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe am 18. Oktober 1977 im Gefängnis in Stuttgart-Stammheim Selbstmord. Der Kinofilm schildert die Entwicklung jener Tage und Wochen, und Bleibtreu selbst sagt im Rückblick zu den Dreharbeiten: "Ich verstehe bis zu einem gewissen Grad den Impuls, der die Leute in ihren Radikalismus getrieben hat. Die Methoden lehne ich absolut ab."

Quelle: Reader's Digest Deutschland

 

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