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Bisher unbekannter Brief des Papstes aus Zeit der Militärdiktatur entdeckt

Archivmeldung vom 16.03.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.03.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Papst Franziskus als Kardinal 2008
Papst Franziskus als Kardinal 2008

Foto: Aibdescalzo
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.) liegt ein bisher unbekannter Brief von Papst Franziskus aus dem Jahr 1976 vor, in dem er der Familie des verschwundenen Jesuitenpaters Franz Jalics seine Unterstützung zusichert. Jorge Mario Bergoglio, damals der Provinzialobere der argentinischen Jesuiten, schrieb an einen Bruder Jalics` in Deutschland: "Ich habe viele Aktionen unternommen bei der Regierung, damit Ihr Bruder freikommt". Bergoglio fuhr fort: "Bis jetzt haben wir keinen Erfolg gehabt. Aber ich habe die Hoffnung nicht verloren, dass Ihr Bruder bald frei gelassen wird."

Franz Jalics war gemeinsam mit dem Jesuitenpater Orlando Yorio im Mai 1976 in dem Armenviertel Bajo Flores in Buenos Aires von Soldaten festgenommen worden, während beide Patres eine Messe hielten. Er blieb fünf Monate verschwunden. Zuvor hatte es Auseinandersetzungen zwischen den Patres und Bergoglio gegeben, der die Arbeit in der Elendssiedlung für zu gefährlich hielt. Bergoglio hat angegeben, den Patres noch vor Beginn der Militärdiktatur im März 1974 geraten zu haben, die Pfarrei in Bajo Flores aufzugeben. Argentinische Menschenrechtsanwälte und Journalisten haben Bergoglio beschuldigt, er habe den Patres den Schutz der Kirche entzogen und sie der Militärjunta verraten. Nach Recherchen der F.A.S. liegen der Familie des Paters Jalics keine Belege für diese Beschuldigung vor. Bergoglio schrieb in dem Brief weiter: "Ich habe diese Angelegenheit zu ,MEINER` Sache gemacht. Die Schwierigkeiten, die Ihr Bruder und ich gehabt haben über das religiöse Leben, haben damit nichts zu tun." Weiter heißt es: "Ich liebe ihn und ich werde alles tun, was ich kann, damit er freikommt." Nach Angaben der Familie von Jalics gegenüber der F.A.S. war Franz Jalics überzeugt, dass Bergoglio ihn und Orlando Yorio an die Militärjunta verraten habe, weil er mit ihrer Arbeit in dem Armenviertel nicht einverstanden war. Mehrfach habe er diesen Vorwurf im Kreis der Familie so ausgesprochen, sagte ein Bruder der F.A.S. Ende der achtziger Jahre habe es noch einmal ein Treffen zwischen Bergoglio und Jalics gegeben. Franz Jalics habe der Familie danach erzählt, dass Bergoglio sich bei ihm entschuldigt habe. Danach habe er, Jalics, mit der Vergangenheit abgeschlossen und alle Dokumente aus jener Zeit verbrannt.

Rolle während Militärdiktatur: Vatikan weist Vorwürfe gegen Papst zurück

Der Vatikan hat am Freitag die Vorwürfe gegen Papst Franziskus zurückgewiesen, dass dieser während der Zeit der argentinischen Militärdiktatur Verletzungen der Menschenrechte gebilligt hätte. "Es hat nie glaubwürdige, konkrete Anschuldigungen gegen ihn gegeben. Die argentinische Justiz hat ihn nie angeklagt", sagte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi. Es handele sich um eine Kampagne "linker antiklerikaler Elemente, um die Kirche anzugreifen". Kritiker hatten Jorge Mario Bergoglio beschuldigt, während der Diktatur der argentinischen Junta von 1976 bis 1983 nichts gegen Verstöße gegen die Menschenrechte unternommen zu haben. Zudem soll Franziskus, der bis zur seiner Wahl zum Papst Erzbischof der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires war, zwei Jesuiten nicht vor der Verschleppung durch das Militär geschützt haben. Der Vatikan wies diese Vorwürfe "mit aller Deutlichkeit" zurück.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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