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Apotheker kassieren über Tarnfirma in Österreich Geld von Pharmaindustrie

Archivmeldung vom 19.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Führende deutsche Apotheker haben nach einem Bericht in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins "stern" eine Tarnfirma in Österreich gegründet, um Gelder von Pharmaunternehmen kassieren zu können.

Die Apotheker gründeten dazu Ende 2006 in Wien die Genossenschaft Global Apo. Offiziell erbringt Global Apo Dienstleistungen für Pharmaunternehmen. In Wirklichkeit erhält Global Apo aber Rückvergütungen, die sich an der Höhe des Mehrumsatzes von verschreibungspflichtigen Präparaten der Pharmafirmen bemessen.

Dieses Verfahren geht aus den Verträgen der Apotheker mit Betapharm, Merck Pharma, Mylan dura und Axicorp hervor, die dem stern vorliegen. Demnach erhielt Global Apo von Betapharm zum Beispiel eine Rückvergütung in Höhe von bis zu 27,5 Prozent je nach Umsatzsteigerung der bestellten Arzneimittel. Mylan dura gewährte eine Rückzahlung in Höhe von bis zu 30 Prozent der zuvor bestellten Rezept-Arzneimittel.

Mitglied von Global Apo können nur Apotheker mit mehr als 1,5 Millionen Euro Jahresumsatz werden. Zu den Mitgliedern gehören unter anderem der ehemalige Präsident der Apothekerkammer Nordrhein, Karl-Rudolf Mattenklotz, der Sprecher des ISA-Apothekenverbands, Werner Gajewski, und der frühere Beirat der Apothekenkooperation Parmapharm, Tobias Loder. Unterstützt wird die Global Apo vom Pharmagroßhändler Gehe/Celesio. So ist auch die offizielle Anschrift der Global Apo in Wien identisch mit dem Pharmaunternehmen Herba Chemosan, einer Tochter von Gehe/Celesio.

In Deutschland ist es für Apotheker seit dem Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG) im Jahr 2006 verboten, Gratispackungen, sogenannte Naturalrabatte, von Pharmaunternehmen zu erhalten. Seit dem GKV-Wettbewerbstärkungsgesetz aus dem Jahr 2007 ist den Apothekern zudem verboten, Rabatte zu kassieren.

Quelle: stern

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