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Mehrwertsteuer steigt über Jahrzehnte an - und belastet kleine und mittlere Einkommen

Archivmeldung vom 16.11.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.11.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Schippke Wirtschaftsberatung AG Fotograf: Schippke Wirtschaftsberatung AG
Bild: Schippke Wirtschaftsberatung AG Fotograf: Schippke Wirtschaftsberatung AG

In etwa einem halben Jahrhundert hat sich die Mehrwertsteuer fast verdoppelt. Im Januar 1968 lag sie in Deutschland bei zehn Prozent. Schon im Juli desselben Jahres wurde sie auf elf Prozent angehoben. Zehn Jahre später betrug sie zwölf Prozent und stieg kontinuierlich in kleinen Schritten bis sie 2007 die 19 Prozent erreichte.

Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz lag 1968 mit fünf Prozent bei der Hälfte des Regelsatzes und blieb bis Ende 1992 immer bei dieser Relation. Seit 1993 beträgt er konstant sieben Prozent, während der Regelsatz weiter anstieg. Das zeigt das "Schwarzbuch Steuer(un)gerechtigkeit" der Schippke Wirtschaftsberatung, für die Studien und Analysen von Ministerien, Verwaltungen und Forschungsinstituten ausgewertet werden, hier aus Zahlen des Bundesfinanzministeriums und von Statista.

Die Mehrwertsteuer ist eine indirekte Steuer, die derzeit etwa 30 Prozent der gesamten Steuereinnahmen ausmacht. Schon 1916 gab es eine Reichsstempelsteuer auf Warenlieferungen in Höhe von 0,1 Prozent. Die erste richtige Umsatzsteuer wurde 1918 nach dem ersten Weltkrieg eingeführt, um die kriegsbedingten Schulden abzubauen. Sie betrug damals 0,5 Prozent und wurde nach dem zweiten Weltkrieg 1946 auf drei Prozent sowie 1951 auf vier Prozent erhöht. Diese Umsatzsteuer fiel jedoch bei jedem An- und Weiterverkauf an und kumulierte bei mehreren Handelspartnern. Die seit 1968 bestehende Mehrwertsteuer schafft die Kumulationseffekte ab. Sie wird nur vom Endverbraucher getragen, Unternehmen sind vorsteuerabzugsfähig. Damit wird die Steuer beim Weiterverkauf nicht nochmals draufgeschlagen.

Statt die Einkommensteuer zu senken, wie es einige Parteien im Wahlkampf gefordert haben, bietet sich eher die Mehrwertsteuer als Stellschraube an. Denn Privathaushalte mit geringem Einkommen zahlen kaum Einkommensteuer. Die Mehrwertsteuer ist jedoch stark regressiv, belastet prozentual somit die kleineren Einkommen stärker. Eine Senkung der Mehrwertsteuer würde vor allem diejenigen mit kleinen und mittleren Einkommen steuerlich entlasten. Eine Senkung des Regelsatzes um einen Prozentpunkt auf 18 Prozent würde die Bürger um elf Milliarden Euro erleichtern. Die Mehrwertsteuer hat eine regressive Wirkung, mit steigendem Einkommen muss also ein geringerer Anteil als Steuer gezahlt werden. Somit käme ein großer Teil der Mehrwertsteuersenkung bei den unteren und mittleren Einkommen an, sofern die Unternehmen die Einsparungen über niedrigere Preise weitergeben.

Quelle: Schippke Wirtschaftsberatung AG (ots)

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