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Wenn die Arbeit zur Sucht wird

Archivmeldung vom 03.05.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.05.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Margot Kessler / pixelio.de
Bild: Margot Kessler / pixelio.de

Journalisten sind stärker von Arbeitssucht betroffen als Angehörige anderer Berufe. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie an der TU Dortmund. Die Journalistik-Absolventin Linda Matthey ließ vergangenes Jahr insgesamt 231 Journalisten einen Fragebogen ausfüllen. "Die Ergebnisse waren eindeutig", sagte sie dem Medienmagazin journalist. "Journalisten haben überdurchschnittlich oft ein süchtiges Verhältnis zu ihrer Arbeit." Sie rechnet jeden Fünften ihres Panels zu den Betroffenen. In der Gesamtbevölkerung ist es nach anderen Studien nur etwa jeder Zehnte.

Auf einer Skala für Arbeitssucht, die von 0 bis 20 Punkte reicht, lag der Mittelwert der Journalisten bei 8,9 Punkten - gegenüber einem Bundesdurchschnitt von 5,8 Punkten. Oft sind es junge Journalisten, die in ein ungesundes Arbeitsverhalten abgleiten. Matthey fand außerdem bestätigt: Selbstständige sind häufiger betroffen als Festangestellte. Die höchsten Arbeitssuchtwerte haben Journalisten, die ihr Geld in einer Mischform aus pauschalen Tagen und völlig freier journalistischer Tätigkeit verdienen. "Bei ihnen ist der Aufwand vermutlich besonders groß, die unterschiedlichen Aufgaben zu koordinieren", sagt Matthey.

Die Vermutung liegt nahe, dass es in den stressgeplagten Nachrichtenagenturen besonders viele Workaholics gibt. Doch das erwies sich in Mattheys Studie als falsch. "Die meisten Betroffenen finden sich im Printbereich, beim Radio und beim Fernsehen", sagt sie und erklärt sich das mit den unterschiedlichen Arbeitsabläufen. "Nachrichtenagenturen sind organisatorisch darauf ausgelegt, schnell auf unerwartete Ereignisse zu reagieren. Das gleicht Stress und Aktualitätsdruck womöglich aus." Auch in Onlineredaktionen fand Matthey überraschend wenig Arbeitssüchtige. "Hier könnte es daran liegen, dass die Mitarbeiter vor allem mit dem Redigieren fremder Texte beschäftigt sind." Abends ließen sie ihren Stress im Büro. Freie Autoren hingegen nähmen ihn mit nach Hause.

Quelle: Journalist (ots)

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