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Nach versuchtem Terroranschlag von Bonn: Drei Verdächtige gesucht

Archivmeldung vom 15.12.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ein Bild der verdächtigen Tasche. Bild: Polizei Köln (newsroom)
Ein Bild der verdächtigen Tasche. Bild: Polizei Köln (newsroom)

Die Bundesanwaltschaft ermittelt mindestens gegen drei Verdächtige im Fall der am vergangenen Montag entdeckten Bombe auf dem Bonner Hauptbahnhof. Alle drei Männer stammen aus dem salafistischen Milieu, berichtet der "Spiegel". Zu dem Kreis der Verdächtigen zählt Omar D., den Polizisten bereits kurz nach der Tat befragten, aber wieder laufenließen. Zu den Indizien, die nach Angaben von Ermittlern für Täter aus dem islamistischen Spektrum sprechen, gehört die Ankündigung eines derzeit in Somalia aktiven Deutschen, es müsse in Europa "mal wieder etwas geschehen".

Nach Erkenntnissen der Beamten wäre die Bombe bei erfolgreicher Zündung nicht detoniert, sondern hätte eine Stichflamme verursacht.

Als Konsequenz aus dem Anschlagsversuch fordert Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) die Ausweitung der Videoüberwachung. "Die unfassbare Gewalttat auf dem Alexanderplatz in Berlin und der Bombenfund in Bonn zeigen: Wir brauchen eine effiziente Videobeobachtung und Videoaufzeichnung auf öffentlichen Plätzen und Bahnhöfen", sagte Friedrich dem "Spiegel". Mit einer besseren Technik ließen sich "Gewalttäter abschrecken und geplante Anschläge aufklären". Friedrich verlangt, "die erforderliche Modernisierung der Videotechnik schnell voranzutreiben". Die Deutsche Bahn hatte zwar Teile des Bonner Bahnsteigs mit Kameras beobachtet, aber keine Bilder aufgezeichnet.

Die Bundespolizei und die Bahn hatten sich bislang darauf verständigt, nur an zentralen Bahnhöfen Recorder mitlaufen zu lassen. Dazu würde Bonn nicht gezählt.

Zeitung: Ermittler kennen Bombenleger von Bonn

Im Fall des gescheiterten Anschlags auf dem Bonner Hauptbahnhof verfolgen die Ermittler nun eine heiße Spur: So sollen sie den dunkelhäutigen Mann erkannt haben, der die Bombe am vergangenen Montag auf einem Gleis abgelegt hatte. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" mit Bezug auf die Bundesanwaltschaft. Der Mann stamme aus der Bonner radikalislamistischen Szene, die seit Jahren als besonders militant gilt. Das habe der Bundesanwaltschaft die Möglichkeit gegeben, wegen des Verdachts auf einen versuchten Sprengstoffanschlag durch eine inländische terroristische Vereinigung die Ermittlungen zu übernehmen. Die Person soll auch Verbindungen zu radikalen Islamisten im Ausland haben, die dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahe stehen.

Die Ermittler suchen derzeit nach mindestens zwei weiteren Tatverdächtigen, unter ihnen ein hellhäutiger Mann mit Bart, der die Tasche mit der Bombe am Bahnhof an den dunkelhäutigen Mann übergeben haben soll. Die dunkle Hautfarbe des Mannes könnte darauf hinweisen, dass es sich um ein Mitglied der Bonner radikalislamistischen Gruppierung "Deutsche Shabaab" handelt, der vor allem Deutsch-Somalier und Somalier angehören. Der Somalier Abdirazak B. aus Bonn soll sich, wie Sicherheitskreise der F.A.S. bestätigten, 2011 den radikalislamistischen Al-Shabaab-Milizen in Somalia angeschlossen und dort eine Terrorausbildung durchlaufen haben. Abdirazak B. hatte schon 2008 nach Ansicht der Sicherheitsbehörden versucht, vom Flughafen Köln/Bonn nach Somalia zu reisen. Damals war er zusammen mit einem Begleiter in einer spektakulären Aktion von der Polizei aus der startbereiten Maschine geholt worden, berichtet die F.A.S.

Neben Bonn gilt Solingen, das an Langenfeld grenzt, als Zentrum salafistischer Hassprediger. Der Bundesinnenminister hatte in diesem Jahr neben anderen den dortigen Moscheeverein "Millatu Ibrahim" wegen extremistischer Umtriebe verboten. Es bestehe der Verdacht, dass der Mann aus Langenfeld aus dem Umfeld dieses Moscheevereins stammt. Nach WDR-Informationen suchen die Ermittler mindestens drei Tatverdächtige. Ob die beiden weiteren Verdächtigen von den Behörden ebenfalls bereits identifiziert worden sind, ist nicht bekannt.

Zeitung: Bonner Bombe wurde gezündet - Schaltfehler verhinderte Explosion

Bei der Bombe auf dem Bonner Hauptbahnhof hat es nach Informationen des "Tagesspiegels" eine Zündung über den mit dem Sprengsatz verbundenen Wecker gegeben. Aufgrund eines Schaltfehlers sei aber keine Explosion ausgelöst worden, hieß es in Sicherheitskreisen. Die in Medien kursierende Behauptung, der Sprengsatz sei über eine Fernzündung aktiviert worden, könne nicht bestätigt werden. Verstärkt hat sich hingegen der Verdacht auf einen islamistisch-terroristischen Hintergrund. Der Sprengsatz passe von der Machart zu einer Bombenbauanleitung aus dem Internet-Magazin "Inspire", das die Al-Qaida-Filiale im Jemen produziert, hieß es. Bis auf wenige Abweichungen sei die Bombe mit der von "Inspire" beschriebenen Konstruktion identisch.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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