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Deutsche Polizei überfordert – Gewerkschaftschef warnt vor „innerer Kündigung“

Archivmeldung vom 28.01.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.01.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Metropolico.org, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Metropolico.org, on Flickr CC BY-SA 2.0

Seit Oktober 2015 schlägt die deutsche Polizei Alarm und versucht die Bundesregierung auf die sich häufenden Überstunden von Polizeibeamten aufmerksam zu machen – bislang erfolglos. Nun wendet sich Gewerkschaftschef Rainer Wendt direkt an den Innenminister de Mazière: Dieser müsse dafür sorgen, dass die Polizei entlastet wird. Das berichtet die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" und beruft sich dabei auf ein Video-Statement bei Focus-Online.

Weiter heißt es im Bericht auf der Webseite: "Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hat sich in einem Video-Statement für Focus-Online mit der Forderung an Bundesinnenminister Thomas de Mazière gewandt, die Polizei von allen Aufgaben zu entbinden, „für die die Beamten gar nicht ausgebildet sind.“

„Tausende Polizisten sind seit Monaten weit von ihrem eigentlichen dienstlichen Auftrag eingesetzt. Sie erfüllen Aufgaben, für die sie eigentlich gar nicht ausgebildet wurden und was auch mit Polizeiarbeit gar nichts zu tun hat“, sagte Wendt gegenüber Focus.

Psychisch und körperlich belastend sind dem Gewerkschaftschef zufolge nicht nur die 12-Stunden-Schichten sondern auch fürchterliche menschliche Schicksale, mit denen die Polizeibeamten täglich konfrontiert würden.

Der Bundesinnenminister sei jetzt gefordert, schnell und kurzfristig für Entlastung zu sorgen.

„Wir haben Herrn Thomas de Maizière schon vor weit mehr als einem Jahr vorgeschlagen, Tausend sogenannte bundespolizeiliche Unterstützungskräfte einzustellen. Das sind befristet tätige Angestellte, die man schnell ausbilden und in die Verwendung bringen kann. Die können die Vollzugsbeamten kurzfristig entlasten: Für administrative Tätigkeiten, für das Ausfüllen von Listen, für die Eingabe von Daten in irgendwelche Statistiken. Das müssen jetzt alles top ausgebildete Polizisten machen – und das ist nicht notwendig“, kritisiert Rainer Wendt.

Eine weitere Gefahr sieht der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft in Krankheiten und „innerer Kündigung“ der Beamten:

„Polizisten sind grundsätzlich sehr pflichtbewusst (…) aber irgendwann fängt die große Demoralisierung an und dann flüchtet sich der eine oder andere — und möglicherweise sogar ganz viele — entweder in die Krankheit oder aber in die innere Kündigung. Dann machen sie nur noch, was ihnen gesagt wird, sind aber nicht mehr mit Leib und Seele bei ihrem dienstlichen Auftrag."

Die Polizei lebe laut Wendt davon, dass die Beamten „engagiert und wirklich mit Volldampf an ihrer Aufgabe arbeiten. Und das wird gerade systematisch kaputt gemacht.“

In einigen Dienststellen haben sich laut Angaben der Polizeigewerkschaft Krankmeldungen um bis zu 20 Prozent erhöht. Dies müsse Signal genug sein, damit der Innenminister eingreife und für eine wenigstens kurzfristige Entlastung der Polizeibeamten sorge. Auch für die beschlossenen Planstellen, die eine langfristige Lösung des Problems sein sollten, werde sich die Gewerkschaft weiter einsetzen."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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