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Oberstaatsanwalt aus Palermo: Mehrere Hundert Millionen Euro der Mafia in Deutschland investiert

Archivmeldung vom 06.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die italienische Verbrecherorganisation Mafia hat nach Angaben von Oberstaatsanwalt Roberto Scarpinato aus Palermo dreistellige Millionenbeträge in Deutschland angelegt, um das Geld so dem Fahndungsdruck der italienischen Polizei zu entziehen.

"Da die Investitionen der Mafia von 1982 bis heute ihre Früchte getragen haben, gehen wir jetzt von mehreren Hundert Millionen Euro Mafiavermögen in Deutschland aus, auch wenn wir keine genauen Zahlen haben", sagt der Fahnder der ZEIT.

Die Vermögensumschichtung habe schon vor fast 30 Jahren begonnen, sagt Scarpinato: "Es begann bereits 1982. Da wurde in Italien ein Gesetz beschlossen, demzufolge bereits ein Verdacht ausreicht, um Mafiagüter konfiszieren zu können. Seitdem haben die Bosse der sizilianischen Mafia entschieden, einen großen Teil ihres Vermögens in Deutschland zu investieren. Etwa in Staatsanleihen und Immobilien."

Der Oberstaatsanwalt kritisiert die Ermittlungsmöglichkeiten in Deutschland: "Um diesen Besitz aufzuspüren, müsste man die Strohmänner der Mafia finden, aber so wie die deutschen Gesetze aussehen, gibt es kaum Möglichkeiten, hier zu ermitteln." Es sei in Deutschland "so gut wie unmöglich, abzuhören. Damit bringt man sich um das einzig wirksame Werkzeug bei den Ermittlungen. Wenn wir in Italien nicht abhören dürften, könnten wir keine Mafiaprozesse mehr führen! Es gibt nur noch selten Mafiosi, die mit der Justiz zusammenarbeiten - es geht also nur mit Technologie. Wenn ich in Deutschland den Besitz eines Mafioso finden wollte, wüsste ich gar nicht, wo ich anfangen sollte", sagt Scarpinato.

Roberto Scarpinato ist Mafiajäger: Leitender Oberstaatsanwalt im Anti-Mafia-Pool von Palermo. Er war Mitarbeiter des 1992 ermordeten Staatsanwalts Giovanni Falcone.

Quelle: DIE ZEIT


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