Neues Schuljahr: Mehrheit der Deutschen fordert Fach für Unternehmertum und Selbstständigkeit
Die Mehrheit der Deutschen wünscht sich mehr Praxisbezug an Schulen, wie eine repräsentative Civey-Umfrage im Auftrag von e-Residency zeigt. Knapp 83 Prozent glauben demnach nicht, dass die Schulen in Deutschland Kinder ausreichend auf das Arbeitsleben und ihre Karriere vorbereiten.
Eine klare Mehrheit (63 Prozent) hält ein eigenes Schulfach zu Unternehmertum und Selbstständigkeit für richtig.
Stärkerer Fokus auf wirtschaftliches Grundwissen
Als Gründe für ein solches Schulfach nennen die Befragten unter anderem die Vermittlung wirtschaftlichen Grundwissens (61,5 %), die Förderung von Verantwortung (45,4 %) und Eigeninitiative (45,2 %) sowie die Vorbereitung auf Selbstständigkeit (34,4 %). Fast 70 Prozent der Befragten meinen zudem, Deutschland solle sich stärker an anderen Ländern wie Estland orientieren. Dort wird unternehmerisches Denken gezielt in der Schule gefördert.
"Deutschland hat großes Potential. Das Schulsystem muss sich gar nicht von heute auf morgen komplett verändern. Bereits kleine Projekte können unternehmerisches Denken und ein wirtschaftliches Verständnis fördern: Schul-AGs, regelmäßige Workshops oder Mentoren-Programme mit lokalen Unternehmen. Teilweise findet das auch schon statt", sagt Mats Kuuskemaa, Country Director Germany bei e-Residency.
Estland als Vorbild: Unternehmertum beginnt im Klassenzimmer
"Die Ergebnisse der Umfrage zeigen: Viele Eltern und Kinder wünschen sich stärker praxisorientierte Inhalte im Unterricht - also Kompetenzen, die sie unmittelbar im Berufsleben oder auf dem Weg in die Selbstständigkeit anwenden können. In Estland arbeitet die Mehrheit der Schulen eng mit Start-ups und lokalen Unternehmen zusammen - und das bewährt sich. Schon in der Mittelstufe lernen Jugendliche, wie sie eigene Projekte entwickeln und unternehmerisch denken", erklärt Mats Kuuskemaa. "Diese Fähigkeiten helfen nicht nur potentiellen Gründern, sondern stärken generell Selbstverantwortung und Kreativität."
Estland gilt nicht nur in der digitalen Verwaltung als Vorreiter - auch durch Programme wie e-Residency zeigt das Land, wie frühe unternehmerische Bildung langfristig wirtschaftliche Teilhabe ermöglicht.
Über die Studie
Civey hat im Auftrag von e-Residency zwischen dem 12. und dem 17. Juli 2025 5.000 Bundesbürger:innen ab 18 Jahren dazu befragt, inwieweit das deutsche Schulsystem Kinder auf das Berufsleben vorbereitet. Der statistische Fehler liegt bei 2,7 Prozent.
Quelle: e-Residency (ots)