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FAKT: Hunderte Tote durch psychische Belastung an innerdeutscher Grenze

Archivmeldung vom 13.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Berliner Mauer (Symbolbild)
Berliner Mauer (Symbolbild)

Foto: Urheber
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Kontrollen an den Grenzen zur DDR waren scharf. Die psychische Belastung war dabei für hunderte Betroffene zu hoch, das berichtet das ARD-Magazin "FAKT".

So sind an den Grenzübergängen der Berliner Mauer nach Zählung des Mauermuseums "Haus am Checkpoint Charlie" 264 Menschen aus Ost und West während der Kontrolle verstorben. An der innerdeutschen Grenze gab es 97 Tote während der Kontrollen. Todesursache waren Herzinfarkte.

"Die Menschen waren den unmenschlichen Kontrollen ausgeliefert, ganz allein, ohne jeglichen Schutz in stickigen Baracken. Bis hin, dass sie an den Haaren gezupft worden sind, ob da eine Perücke ist und unter der Perücke vielleicht noch etwas liegt und die mussten sich ausziehen." So beschreibt Museumsleiterin Alexandra Hildebrandt die Situation bei den Grenzkontrollen gegenüber "FAKT". Gerade ältere oder herzschwache Menschen seien den außergewöhnlich hohen psychischen Belastungen oft nicht gewachsen gewesen. Hildebrandt vermutet, dass die Dunkelziffer deutlich höher liege, da diese Todesursache an der innerdeutschen Grenze bislang nicht systematisch erforscht worden sei.

Ein Fall erregte besondere Aufmerksamkeit

In der breiten Öffentlichkeit ist bislang vor allem ein besonders mysteriöser Fall bekannt geworden. Am 10. April 1983 verstarb Rudolf Burkert während eines Verhörs in der Grenzbaracke Drewitz. Der damals 45-Jährige hatte sich zuvor auf der Transitstrecke mit Verwandten aus der DDR getroffen und ihnen Geschenke wie Sicherheitsgurte, Lautsprecherboxen und Schokolade übergeben.

Der DDR-Staatssicherheit war das nicht entgangen. Am Grenzübergang fischte sie Burkert aus der Schlange und verhörte ihn, bis er mit Herzinfarkt tot zusammenbrach. Anschließend gab es zahlreiche Untersuchungen in Ost und West. Die genauen Todesumstände konnten allerdings nie zweifelsfrei geklärt werden. Es ist ein Todesfall von mindestens 350. Die anderen Schicksale bleiben im Dunkeln, denn auf den Todesscheinen stand häufig nur "natürlicher Tod durch Herzinfarkt".

Heute vor genau 58 Jahren - am 13. August 1961- zog die DDR eine Mauer um West-Berlin. Die innerdeutsche Grenze zur Bundessrepublik war auf 900 Kilometern Länge durch einen Grenzzaun gesichert.

Mehr dazu in FAKT (21:45 Uhr im ERSTEN) und unter: www.mdraktuell.de

Quelle: MDR Exklusiv-Meldung (ots)

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