Studie findet keine radikalen Inhalte in Moschee-Predigten
Eine Studie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat untersucht, ob in deutschen Moscheen radikale Inhalte gepredigt werden - und konnte dies nicht bestätigen. Das Forschungsprojekt "Wechselwirkungen" kam stattdessen zu dem Ergebnis, dass die Freitagspredigten überwiegend alltagspraktische und ethische Themen behandeln.
"Es geht oft um allgemeine moralische Ermahnungen, die auch
Nicht-Gläubige unterschreiben könnten", sagte der Islamwissenschaftler
Jörn Thielmann.
Die Forscher werteten Predigten der drei großen
muslimischen Verbände DITIB, IGMG und VIKZ aus, die rund 1.500 Moscheen
in Deutschland vertreten. Dabei fanden sie keine Hasspredigten, sondern
vor allem Hinweise zu Bildung, Familie, Nachbarschaft und
gesellschaftlichem Engagement. Extremismus und Gewalt würden in den
Predigten klar abgelehnt, sagte Thielmann.
Die Studie zeigt auch,
dass die positiven Botschaften der Moscheen in der öffentlichen
Wahrnehmung kaum Beachtung finden. Thielmann kritisierte, dass Aufrufe
zu gesamtgesellschaftlichem Engagement und ethische Positionen der
muslimischen Verbände weder in Medien noch in der Politik Gehör fänden.
Die Forschungsergebnisse basieren auf Analysen von Predigten aus den
Jahren 2005 bis 2024.
Quelle: dts Nachrichtenagentur