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Sara Ziff: Warum passt niemand auf die jungen Models auf?

Archivmeldung vom 08.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Schöne Frauen, schönes Leben? Die Amerikanerin Sara Ziff, 27, wurde mit 14 Jahren von einer Fotografin auf der Straße entdeckt, sie lief für große Mode-Labels wie Dolce & Gabbana, Gucci und Dries van Noten über den Laufsteg.

"Von Anfang an hatte ich gemischte Gefühle", sagt sie in der aktuellen Ausgabe des Magazins BRIGITTE. Schon beim dritten Casting habe sie gemerkt: Hier läuft etwas falsch. "Der Fotograf wollte, dass ich mich ausziehe, es ginge um Bademoden. Er ließ nicht locker, bis ich in Unterwäsche dastand. Es ist normal, sich als Model ständig aus- und umzuziehen. Aber ich war 14! Rückblickend denke ich: Warum passt niemand auf so junge Models auf, die täglich zu Wildfremden gehen?"

Ihr früherer Freund Ole Schell, ein Filmstudent, hat sie jahrelang bei ihren Jobs begleitet und ihre Erlebnisse heimlich mit der Kamera festgehalten. Was als privates Projekt begann, wurde zur politischen Mission: Auch andere Models bekamen eine Kamera in die Hand gedrückt, auch sie filmten. Aus dem Drehmaterial von fünf Jahren entstand die kritische Backstage-Dokumentation "Picture Me". "Das war mein geheimes Leben, mein Weg, die Erlebnisse als Model zu verarbeiten - und zu verstehen," sagt Ziff.

 

Für sie ist das Model-Dasein "ein einsamer Job, man reist viel, lebt aus Koffern, hat kein Netzwerk. Viele behalten ihre Erlebnisse für sich, da sie nicht wissen, dass es anderen genauso geht. Ich wollte uns Models endlich eine Stimme geben. Denn dass man als Model nicht sagen kann, wenn etwas nicht stimmt, ist ja gerade das Problem." Der Grund dafür, so Ziff: "Viele Models sagen sich: 'Wer bin ich, mich zu beschweren, wo ich mit  Hübschsein doch so viel Geld verdiene?" In ihrem Film sieht man Situationen, über die die Szene lieber schweigt - "dass sich bei einem Casting der Fotograf gleich mit auszog, eine andere mit 16 Jahren von einem Fotografen genötigt wurde, ihm in den Schritt zu fassen."

Nach ihrem Film arbeitet Ziff jetzt daran, eine Gewerkschaft für Models zu gründen. Durch ihren Film hat sich das Leben der New Yorkerin verändert, sie studiert jetzt Literatur und Kunst, modelt nebenbei aber weiter. Denn, anders als erwartet, hat die Mode-Szene die "Nestbeschmutzerin" nicht verstoßen: "Ich bekam etliche E-Mails von Branchen-Internen, die meinten: 'Danke, dass ihr diesen Film gemacht habt, endlich spricht das jemand aus."

Quelle: BRIGITTE

 

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