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Osnabrücker Bischof: Tiefe Kluft zwischen Lehrmeinung und Leben nicht ignorieren

Archivmeldung vom 28.09.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.09.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Franz-Josef Bode
Franz-Josef Bode

Lizenz: Bischöfliche Pressestelle Hildesheim
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode erhofft sich von der Weltbischofssynode im Vatikan praktische Folgen für die Familien- und Sexualethik der katholischen Kirche. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Bode: "Nach den bisherigen Äußerungen von Papst Franziskus erwarte ich, dass er am Ende der Synode nicht dasselbe zu Ehe und Familie sagen wird, was wir als katholische Kirche immer gesagt haben." Bode nimmt als einer von drei Bischöfen aus Deutschland an der Familiensynode teil. Er ist in der Deutschen Bischofskonferenz Vorsitzender der Pastoralkommission und Mitglied einer Arbeitsgruppe, die sich mit dem Thema wiederverheiratete Geschiedene befasst hat.

Der Bischof äußerte die Hoffnung, dass die Vertreter der unterschiedlichen kirchenpolitischen Richtungen unter den Bischöfen auf der Synode in einen fruchtbaren Dialog kommen. "Ich hoffe sehr, dass die Diskussion auf der Synode nicht zu einer Spaltung führt", sagte Bode. Die weltweite Befragung zur Situation von Ehe und Familie, die Papst Franziskus auf den Weg gebracht habe, habe hohe Erwartungen unter den Gläubigen geweckt. Demnach gebe es eine tiefe Kluft zwischen der Lehrmeinung und dem konkreten Leben. Dies dürfe die Kirche in ihrer Pastoral nicht einfach ignorieren.

Wichtig sei es, im Hinblick auf gescheiterte Ehen nicht allein auf die Vergangenheit zu schauen, sondern eine Ermutigung nach vorne zu geben. "Mir geht es darum, dass wir denen gerechter werden, deren Ehen nicht in dem Sinn gelingen, wie sie sich das vorgenommen haben", sagte Bode. "Ich hoffe, dass wir einen differenzierten Weg dazu finden."

Generell sei es nötig, auf der Bischofssynode "positiv und wertschätzend" über die Ehe und das Ehesakrament zu sprechen. Nur dann könnten junge Menschen erfahren, "warum man überhaupt eine kirchliche Eheschließung vornimmt".

Nötig sei es auch, Menschen ernst zu nehmen, deren Lebenssituation nicht in allem der Lehre der katholischen Kirche entspreche. Das gelte etwa für homosexuelle Partnerschaften. "Sie leben häufig eine Menge von Werten wie Treue, Verlässlichkeit und Liebe", sagte Bode. "Wenn ich die Partnerschaft aber von vornherein als schwere Sünde abtue, komme ich gar nicht mehr in einen Dialog."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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