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Sozialverbände: Discounter nicht Anwalt von Geringverdienern

Archivmeldung vom 05.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ein Rentner der unter Harz IV Niveau lebt und auf die Angebote der Armen-Tafel angewiesen ist (Symbolbild)
Ein Rentner der unter Harz IV Niveau lebt und auf die Angebote der Armen-Tafel angewiesen ist (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Im Streit um faire Lebensmittelpreise verwahren sich wichtige deutsche Sozialverbände gegen Behauptungen des Handels, Niedrigpreise ermöglichten Millionen Menschen in Armut eine gesunde und sichere Ernährung.

Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, Ulrich Schneider, sagte der "Süddeutschen Zeitung": "Wir lassen es als Wohlfahrtsverband nicht zu, dass hier die Armen missbraucht werden als Argument gegen Tierschutz oder den klimafreundlichen Anbau von Lebensmitteln." Es sei "zynisch, zu argumentieren, Discounter helfen dem Staat durch Dumpingpreise beim Sparen." Schneider sagte weiter, sein Verband vertrete "die Auffassung, dass in deutschen Supermärkten nur Lebensmittel verkauft werden sollten, die klimafreundlich und unter Einhaltung hoher Tierschutzstandards produziert wurden".

Dies habe seinen Preis, der "sich auch in Leistungen wie Hartz IV oder der Altersgrundsicherung abbilden" müsse. Ähnlich äußerte sich der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Sachsen, Dietrich Bauer. Er sagte der SZ: "Dass sich jetzt die großen Discounter zum Anwalt der Geringverdiener und Hartz-IV-Leistungsberechtigten aufschwingen, ist ein leicht durchschaubares Manöver." In "unverantwortlicher Weise" werde hier Armut instrumentalisiert.

"Armut darf keine Ausrede für den Missbrauch der Marktmacht der großen Handelskonzerne sein, die den Bauern Dumpingpreise abverlangen", sagte Bauer. Vor dem Spitzengespräch im Kanzleramt über Billigangebote bei Lebensmitteln an diesem Mo ntag hatte Rewe-Chef Lionel Souque die Preisgestaltung des Handels mit dem Argument verteidigt: "In Deutschland leben rund 13 Millionen Menschen in Armut oder an der Armutsgrenze. Günstige Lebensmittelpreise ermöglichen diesen Menschen eine gesunde und sichere Ernährung. Das wollen und werden wir als Lebensmittelhändler auch in Zukunft sicherstellen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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