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Erzbischof Müller warnt die Kritiker Roms

Archivmeldung vom 21.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bischof Müller im Regensburger Dom beim Introitus zur Christmette 2006
Bischof Müller im Regensburger Dom beim Introitus zur Christmette 2006

Foto: user:Dr. Meierhofer
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Kurienerzbischof Gerhard Ludwig Müller, der neue Präfekt der Glaubenskongregation im Vatikan, hat die traditionalistische Priesterbruderschaft Pius X. scharf kritisiert - aber auch jene reformorientierten katholischen Pfarrer, die angekündigt haben, dass sie sich beim Kommunionempfang für wiederverheiratete Geschiedene nicht mehr ans Kirchenrecht halten wollen.

Zugleich betonte Müller im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung", seine Hauptaufgabe sei es nicht, "Bischöfe und Theologen zu kontrollieren", sondern vom "Positiven des Glaubens" zu reden.

Papst Benedikt XVI. hatte den in Deutschland wegen zahlreicher Konflikte umstrittenen Regensburger Bischof am 2. Juli zum obersten Glaubenshüter der katholischen Kirche ernannt; der 64-jährige Müller hat damit das dritthöchste Amt in der römischen Kurie nach dem Papst und dem Kardinalstaatssekretär inne. Schon bald dürfte Papst Benedikt XVI. ihn zum Kardinal ernennen. Über die Verhandlungen der Glaubenskongregation mit den Traditionalisten, die eine Reihe von Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils ablehnen, sagte Müller, wenn die Bruderschaft die Trennung überwinden wolle, müsse sie "akzeptieren, dass das Zweite Vatikanische Konzil verbindlich ist" - die Erklärungen "zum Judentum, zur Religionsfreiheit, zu den Menschenrechten" könne sie "nicht ablehnen, ohne den katholischen Glauben zu beeinträchtigen". Ob das Tischtuch endgültig zerschnitten sei, könne man allerdings erst nach einer offiziellen Antwort der Priesterbruderschaft sehen.

Die Darstellung, dass der Papst sich gerne mit der Piusbruderschaft einigen würde, die Glaubenskongregation dies aber verhindere, habe "mit der Wirklichkeit nichts zu tun". Den Initiatoren der österreichischen Ungehorsamsinitiative hielt Müller vor, sie förderten "ein Kirchenbild, das davon ausgeht, dass die Menschen sich selber ihre Kirche schaffen, nach eigenem Geschmack und jeweiligem Zeitgeist"; dies sei "mit dem christlichen Glauben nicht zu vereinbaren". Ein Priester müsse die Lehre seiner Kirche kennen und die Spannungen aushalten, die es in der katholischen Kirche gebe, statt dem Zeitgeist nachzugeben. "Mit bloßer Konformität tun wir den Menschen keinen Gefallen", sagte er.

Zugleich schlug der Präfekt der Glaubenskongregation versöhnliche Töne an. In seinem neuen Amt müsse er "zuerst von der Hoffnung reden, die uns erfüllt, vom Positiven des Glaubens, von seiner Bedeutung für das ganze Leben" - erst danach sei es seine Aufgabe, die kirchliche Lehre gegen "falsche Auslegungen und Verkürzungen" zu verteidigen. Die katholische Kirche brauche "unterschiedliche Denkrichtungen"; Freiheit dürfe allerdings in der katholischen Kirche nicht missverstanden werden als die Erlaubnis, "tun zu können, was man will". Freiheit im Glauben sei die Antwort "auf das, was Gott uns in seiner Freiheit vorgibt".

Bei der Frage, ob wiederverheiratete Geschiedene künftig zur Kommunion gehen dürften, deutete Müller an, dass er sich hier durchaus Einzellösungen vorstellen könnte. Den deutschen Theologen warf Müller vor, sie würden sich "zu oft mit zweitrangigen Themen beschäftigen", statt sich der "Auseinandersetzung mit den atheistischen und säkularistischen Lebenskonzeptionen" zu stellen oder den "Herausforderungen in der Medizinethik". Es gebe viele gute Theologen - aber die Fakultäten müssten "mehr in die Offensive".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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