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Sprachforscherin: 280 neue Begriffe auf der Liste mit Corona-Wortschöpfungen

Archivmeldung vom 07.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Kein Mensch kann heute noch verstehen welche Regeln noch gelten die sich Politiker ausgedacht und tausendemale geändert haben (Symbolbild)
Kein Mensch kann heute noch verstehen welche Regeln noch gelten die sich Politiker ausgedacht und tausendemale geändert haben (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Annette Klosa-Kückelhaus ist am Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim für das Projekt "Neuer Wortschatz" verantwortlich. Seit Beginn der Corona-Pandemie untersuchen die Wissenschaftler, wie sich der Wortschatz mit der Virus-Krise verändert, sie sammeln permanent neue Begriffe für ihre Corona-Wortschatzliste.

Wortschatzforscherin Klosa-Kückelhaus sagte der "Heilbronner Stimme" zum Brücken-Lockdown: "Ein schönes Beispiel für eine Neuschöpfung durch Politiker!" Sie fügte hinzu: "Das Wort ist ein guter Kandidat für unsere Liste, wenn auch davon auszugehen ist, dass es nach der Corona-Zeit sicher wieder aus dem Wortschatz verschwinden wird. Aber momentan war es in allen Medien zu lesen und zu hören, weil der damit bezeichnete Vorschlag von Herrn Laschet eben viel diskutiert wurde und wohl auch noch eine gewisse Zeit lang diskutiert werden wird."

Stand Anfang April sind 1351 Wörter in der vom Leibniz-Institut geführten Corona-Wortschatzliste enthalten. Das sind 280 mehr als im Dezember 2020. Klosa-Kückelhaus sagte der "Heilbronner Stimme": "Allerdings sind dies nicht allein Wörter, die im ersten Quartal 2021 aufgekommen sind, sondern solche, die wir in diesem Zeitraum bearbeitet haben. Parallel zu den bearbeiteten Wörtern haben wir weiter Kandidaten für die Liste gesammelt, das sind insgesamt nochmal etwa 950. Hierunter sind etwa 250 zwischen Januar und März 2021 aufgenommen worden."

Ob ein Wort in die Liste aufgenommen wird, hängt entscheidend davon ab, welchen Niederschlag es in der öffentlichen und politischen Debatte findet, auch die mediale Begleitung spielt eine große Rolle. Schwerpunkte lassen sich laut Klosa-Kückelhaus immer wieder entlang des aktuellen Tagesgeschehens ausmachen. Die Sprachwissenschaftler machen hier klare Schwerpunkte aus. Die Wissenschaftlerin erläutert: "Einige Wörter des ersten Quartals 2021 stammen aus der Berichterstattung rund um das Thema Impfen - zum Beispiel Impfpriorisierung, Impfmafia, Impfstoffnationalismus, Impfvorrang, Impftourist -, andere bezeichnen Virusmutationen, z.B. Britenvirus, B.1.1.7-Mutante." Schließlich gehe es auch um Lockerungs- und Öffnungsstrategien oder Strategien, wie das Virus ganz beseitigt werden kann - z.B. No-Covid-Strategie, Green-Zone-Strategie. Als weitere besonders bemerkenswerte Begriffe nennt Klosa-Kückelhaus die "Notbremse", Möglichkeiten des Terminshoppings wie Click & Meet und die "Osterruhe".

Quelle: Heilbronner Stimme (ots)


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