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Lehrermangel in Berlin verschärft sich wegen fehlender Referendare

Archivmeldung vom 14.09.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: knipseline / pixelio.de
Bild: knipseline / pixelio.de

Die Zahl der "klassischen" Lehramts-Referendariate an Berlins Schulen ist massiv eingebrochen. Das geht aus einer Antwort der Senatsbildungsverwaltung auf eine Schriftliche Anfrage der bildungspolitischen Sprecherin der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus, Regina Kittler, hervor, die der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "nd.DerTag" exklusiv vorab vorliegt.

Demnach wurden im Juli dieses Jahres nur noch 427 Referendare und Referendarinnen eingestellt - fast 25 Prozent weniger als 2019, als zum Ende des Schuljahres noch 551 angehende Lehrkräfte in den herkömmlichen 18-monatigen Vorbereitungsdienst eintraten. Nicht viel besser sieht es bei den Halbjahreseinstellungen aus: Wurden zum Februar 2020 noch 494 Absolventinnen und Absolventen eingestellt, waren es in diesem Jahr nur noch 417.

Linke-Politikerin Kittler führt den Rückgang vor allem auf die Situation der Studierenden an den Hochschulen während der Corona-Pandemie zurück. Zugleich moniert sie aber in diesem Zusammenhang auch eklatante Mängel in der Berliner Lehrkräfteausbildung, angefangen bei der geringen Unterstützung vor Ort in den Schulen bis zum Fehlen eines zentralen Seminarortes. "Ich weiß von jungen Kolleginnen, die pausenlos unterwegs sind, weil die unterschiedlichen Seminarorte über die komplette Stadt verteilt sind", sagte Kittler gegenüber "nd.DerTag".

Wie die Zahlen der Bildungsverwaltung auch zeigen, entscheiden sich jüngere Lehrkräfte immer häufiger gegen eine anschließende Beschäftigung in Vollzeit. So arbeiteten zuletzt mehr als ein Drittel der unter 40-Jährigen in Teilzeit oder stundenweise. Auch hierfür seien die Ausbildungsbedingungen mitverantwortlich, sagte die Bildungsexpertin der Linksfraktion. "Die jungen Kolleginnen und Kollegen sind nach dem Referendariat im doppelten Sinne fertig, die kommen schon ausgelaugt aus der Ausbildung", so Regina Kittler.

Mehr als ein Drittel der aktuell über 33.000 klassisch ausgebildete Berliner Lehrkräfte wird den Angaben der Bildungsverwaltung altersbedingt in den kommenden zehn bis zwölf Jahren in den Ruhestand gehen. Im Gespräch mit "nd.DerTag" forderte Kittler, dass die Lehrkräfteausbildung in der Hauptstadt deutlich hochgefahren werden müsse, um die so entstehenden Personallücken zu schließen.

Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)


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