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4. Quartal 2022: Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland erreicht neuen Höchststand

Archivmeldung vom 16.02.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.02.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Im 4. Quartal 2022 waren rund 45,9 Millionen Personen in Deutschland erwerbstätig. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stieg die Erwerbstätigenzahl im Vergleich zum Vorquartal saisonbereinigt um 107 000 Personen (+0,2 %). Im 3. Quartal war der Anstieg mit +38 000 Personen oder +0,1 % noch etwas schwächer ausgefallen.

Ohne Bereinigung um saisonale Effekte erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen gegenüber dem 3. Quartal 2022 sogar um 258 000 Personen oder 0,6 %. Ein Anstieg der Zahl der Erwerbstätigen im 4. Quartal eines Jahres gegenüber dem Vorquartal ist üblich; der Zuwachs fiel im Jahr 2022 jedoch höher aus als im Durchschnitt der drei Vorkrisenjahre 2017 bis 2019 (+217 000 Personen; +0,5 %). Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte damit erneut einen historischen Höchststand, nachdem bereits im 3. Quartal 2022 der vormalige Höchstwert vom 4. Quartal 2019 mit 45,6 Millionen Erwerbstätigen um 106 000 Personen oder 0,2 % überschritten worden war.

Vorjahresvergleich: Aufwärtstrend stabil

Verglichen mit dem 4. Quartal 2021 stieg die Zahl der Erwerbstätigen im 4. Quartal 2022 um 492 000 Personen (+1,1 %). Damit hat sich der Beschäftigungsanstieg im Vorjahresvergleich in gleicher Größenordnung wie im Vorquartal fortgesetzt (3. Quartal 2022: +514 000 Personen; +1,1 %).

Dienstleistungsbereiche mit stärkstem Beschäftigungszuwachs

Im 4. Quartal 2022 trugen erneut überwiegend die Dienstleistungsbereiche zum Anstieg der Erwerbstätigenzahl gegenüber dem Vorjahresquartal bei (+443 000 Personen; +1,3 %). Den größten absoluten Beschäftigungsgewinn verzeichnete erneut der Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit mit +142 000 Personen (+1,2 %). Diese Entwicklung ist schon seit dem 3. Quartal 2012 zu beobachten, eine Ausnahme gab es nur im 2. Quartal 2022. Die zweitgrößte absolute Zunahme im 4. Quartal 2022 verzeichnete der Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe mit +121 000 Personen (+1,2 %), gefolgt von den Unternehmensdienstleistern mit +108 000 Personen (+1,7 %), zu denen auch die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften gehört. Im Bereich Information und Kommunikation entwickelte sich der Beschäftigungszuwachs mit +69 000 Personen und damit einem Zuwachs um 4,7 % noch dynamischer. Bei den Sonstigen Dienstleistungen (unter anderem Verbände und Interessenvertretungen) stieg die Zahl der Beschäftigten leicht um 8 000 Personen (+0,3 %). Bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern setzte sich hingegen der bereits seit Jahren bestehende Abwärtstrend fort (-12 000 Personen; -1,1 %).

Im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) ist die Erwerbstätigenzahl im 4. Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahr weiterhin leicht gestiegen (+35 000 Personen; +0,4 %). Im Baugewerbe konnten ebenfalls noch einmal Beschäftigungsgewinne erzielt werden (+14 000 Personen; +0,5 %). In der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei gab es genauso viele Erwerbstätige wie im 4. Quartal 2021. Damit ist in dieser Branche erstmals seit dem 2. Quartal 2014 die Erwerbstätigkeit nicht weiter zurückgegangen.

Mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, weniger Selbstständige

Zum Anstieg der Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,1 % hat im 4. Quartal 2022 maßgeblich die positive Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung beigetragen. Leichte Beschäftigungsgewinne gab es auch bei der Zahl der Beschäftigten mit ausschließlich marginalen Tätigkeiten (geringfügig entlohnte und kurzfristig Beschäftigte sowie Personen in Arbeitsgelegenheiten). Die Zahl der Selbstständigen ging dagegen weiter zurück. Insgesamt erhöhte sich die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im 4. Quartal 2022 im Vergleich zum 4. Quartal 2021 um 529 000 (+1,3 %) auf 42,0 Millionen Personen. Die Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger sank dagegen um 37 000 Personen (-0,9 %) auf 3,9 Millionen.

Arbeitsvolumen sinkt um 0,5 %

Die Zahl der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden je erwerbstätiger Person sank nach ersten vorläufigen Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit im 4. Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,5 % auf 335,9 Stunden. Dazu trug neben Kalendereffekten auch ein erhöhter Krankenstand bei. Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen - also das Produkt aus der gestiegenen Erwerbstätigenzahl und den geleisteten Stunden je erwerbstätiger Person - verringerte sich im gleichen Zeitraum um 0,5 % auf 15,4 Milliarden Stunden.

Erwerbstätigenzahlen in der EU

Nach Angaben des europäischen Statistikamtes Eurostat vom 14. Februar 2023 stieg die nach europäisch harmonisierten Methoden berechnete Erwerbstätigkeit im 4. Quartal 2022 in den 27 Staaten der Europäischen Union (EU) und im Euroraum gegenüber dem Vorjahresquartal durchschnittlich stärker als in Deutschland (1,1 %). So betrug der Anstieg in der EU 1,3 % und im Euroraum 1,5 %.

Hinweis zu den bisher veröffentlichten Ergebnissen

Neben der Erstberechnung der Erwerbstätigenzahlen und der geleisteten Arbeitsstunden für das 4. Quartal 2022 wurden auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse ab dem 1. Quartal 2022 im Rahmen der turnusmäßigen Überarbeitung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) neu berechnet. Aus der Neuberechnung resultieren für die vierteljährlichen Erwerbstätigenzahlen keine Änderungen der Vorjahresveränderungsraten. Auch das in der Pressemitteilung vom 2. Januar 2023 (Nr. 01/23) veröffentlichte Jahresergebnis von 45,6 Millionen Erwerbstätigen und die Vorjahresentwicklungsrate von +1,3 % bleiben durch die Neuberechnung unverändert.

Methodische Hinweise:

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich der kurzfristige Trend der konjunkturellen Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen weitgehend unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es aktuell zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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