Antidiskriminierungsstelle verzeichnet Rekordanfragen

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk
Im Jahr 2024 haben 11.405 Anfragen das Beratungsteam der Antidiskriminierungsstelle des Bundes erreicht. Das waren mehr als jemals zuvor in einem Jahr, wie aus dem Jahresbericht der Antidiskriminierungsbeauftragten Ferda Ataman hervorgeht, der am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. 2019, dem Jahr vor der Coronapandemie, lag die Zahl der Ratsuchenden bei 4.247.
Besonders häufig wurden Fälle rassistischer Diskriminierung gemeldet,
die 43 Prozent der Anfragen ausmachten. Seit 2019 hat sich die Zahl der
Beratungsfälle hierzu mehr als verdreifacht. Der Anteil der Anfragen zu
Benachteiligungen wegen einer Behinderung oder einer chronischen
Krankheit lag bei 27 Prozent. Anfragen zu Benachteiligungen wegen des
Geschlechts betrugen 24 Prozent, wozu auch Anfragen wegen sexueller
Belästigung zählen.
Frauen sind nach Angaben der
Antidiskriminierungsstelle zudem häufig von schlechter Bezahlung,
mangelnden Karrierechancen, sexueller Belästigung und anderen
Diskriminierungen am Arbeitsplatz betroffen. "Geschlechtsbezogene
Diskriminierungen sind in unserer Gesellschaft immer noch tief verankert
- und sie nehmen wieder zu", sagte Ataman.
Die meisten
Diskriminierungsfälle ereigneten sich im Arbeitsleben, wobei jeder
dritte Fall mit der Arbeitssuche, dem Bewerbungsgespräch oder dem
Arbeitsplatz in Verbindung stand. Auch im Bereich der Alltagsgeschäfte,
wie bei der Wohnungssuche oder im Restaurant, wurden Diskriminierungen
gemeldet. Zudem beklagten 25 Prozent der Ratsuchenden Diskriminierung
durch staatliche Stellen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur