Bundeswehr will bis 2028 für Landesverteidigung gerüstet sein
Die Präsidentin des Beschaffungsamts der Bundeswehr, Annette Lehnigk-Emden, sieht ihre Behörde angesichts der Spannungen mit Russland in einem "Wettlauf gegen die Zeit". "Wir haben vom Generalinspekteur der Bundeswehr die Vorgabe bekommen, dass die Bundeswehr im Jahr 2029 für die Landes- und Bündnisverteidigung vollausgestattet sein muss", sagte Lehnigk-Emden den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Es muss nicht so kommen, dass Russland die Nato angreift, aber wir
müssen uns darauf vorbereiten. Deswegen befinden wir uns in einem
Wettlauf gegen die Zeit."
Das Bundesverteidigungsministerium
warnt, 2029 könnte die Aufrüstung Russlands so weit fortgeschritten
sein, dass die Regierung in Moskau die Nato angreifen könnte. "Aus
diesem Grund müssen wir der Bundeswehr bereits bis 2028 alles Gerät zur
Verfügung stellen, damit die Truppe ausreichend für den Ernstfall üben
kann", sagte Lehnigk-Emden.
Dies geschehe nun unter einem großen
Zeitdruck. "Die Folge ist ein Beschaffungsstau." Es gebe ein
Lieferproblem in der Rüstungsindustrie. Seit dem russischen Angriff auf
die Ukraine habe die Bundeswehr zwar viel bestellt und habe schon viel
davon bekommen. "Die Produktionskapazitäten der Industrie sind aber noch
nicht so hochgefahren, dass wir alles benötigte Gerät bis zu dem
kritischen Datum geliefert bekommen", sagte die Präsidentin des
Beschaffungsamts. "Bisher haben die Unternehmen Manufaktur gemacht, wir
brauchen den raschen Umstieg auf Serienproduktion." Dies sei aber bei
den Rüstungsfirmen angekommen.
Lehnigk-Emden zeigte sich
zuversichtlich, dass eine schnelle Ausrüstung der Bundeswehr gelinge.
"Wenn Russland uns 2029 angreift, werden wir vorbereitet sein", sagte
sie. "Davon bin ich fest überzeugt." Die Bundeswehr werde vielleicht
nicht alles Gerät haben. "Aber wenn wir kämpfen müssen, werden wir im
Verbund mit unseren Partnern ausreichend ausgerüstet sein."
Quelle: dts Nachrichtenagentur