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Wehler verteidigt Begriff Unterschicht

Archivmeldung vom 22.11.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Historiker Hans-Ulrich Wehler hat die Verleugnung des Begriffs Unterschicht durch die Berliner Regierungspolitiker als "bizarres Schauspiel" kritisiert. Der ZEIT sagt der Bielefelder Wissenschaftler: "Die von ihren internen Konflikten gebeutelte Große Koalition war sich in einem verblüffenden Punkt plötzlich einig, nämlich dass es hierzulande keine Unterschicht gebe.

Der SPD-Parteivorsitzende Kurt Beck hatte diesen Begriff gebraucht und damit eine heftige Debatte ausgelöst. Sie lief im Kern darauf hinaus, die - eigentlich unbestreitbare - Existenz schlichtweg und wortreich zu leugnen."

Wehler nennt diese Einstellung "eine Vogel-Strauß-Taktik". Nirgendwo auf der Welt habe es bisher Gesellschaften ohne ausgeprägte Sozialhierarchie gegeben, "zu der auch stets Oberklassen, Eliten und Unterschichten gehören". Wehler räumt ein, wegen des gewachsenen Lebensstandards durch das Wirtschaftswunder nach dem Krieg, "tritt soziale Ungleichheit bei uns nicht mehr so verletzend, so provokativ ins allgemeine Bewusstsein wie etwa im 19. Jahrhundert". Die Einkommensverteilung sei immer noch so ungleich wie seit Jahrzehnten, erklärt Wehler. "Angesichts solcher Daten fragt man sich, wie sich das Ungleichheitsgefälle, und mithin auch die Existenz von Unterklassen, überhaupt leugnen lässt."

Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT

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