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"Dramatische Situation" beim Pflege-TÜV MDK-Verwaltungsrat

Archivmeldung vom 05.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wenige Wochen vor der bundesweit geplanten Veröffentlichung der ersten Prüfberichte des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) äußert der saarländische MDK erstmals massiv Kritik an den Kriterien, nach denen Pflegeheime bewertet werden sollen.

Nach "Report Mainz"-Recherchen bekommen die Einrichtungen, die seit dem 1. Juli 2009, nach den für den Pflege-TÜV geltenden Kriterien geprüft werden, zu gute Noten. Gegenüber dem ARD-Politikmagazin sagte der Geschäftsführer des MDK im Saarland, Jochen Messer: "Das ist für mich eine dramatische Situation, ein krasser Widerspruch zwischen dem, was unsere Fachkräfte vorfinden und dem, was die Noten widerspiegeln. Und hier ist ganz dringender Handlungsbedarf für die Menschen, die sich darauf verlassen wollen und es auch sollen."

Seit Juli wurden im Saarland insgesamt neun Einrichtungen kontrolliert. Das schlechteste Pflegeheim bekam mit der Note 3,1 immerhin noch ein befriedigend. "Und das ist eine Einrichtung, bei der die Pflegekassen und die Heimaufsicht die Schließung betreiben, weil eine Gefährdung der Bewohner nachgewiesen wurde", sagte Jochen Messer gegenüber "Report Mainz".

Ähnlich dramatische Fälle vermeldet der Medizinische Dienst in Rheinland-Pfalz. Sie wurden vor drei Tagen dem MDK-Verwaltungsrat vorgestellt. Hier schnitt eine Einrichtung mit der Gesamtnote 2,8 ab, obwohl der MDK "die Versorgung der Bewohner" für "nicht sichergestellt" hält. So hatte nach "Report Mainz" vorliegenden Unterlagen eine extrem unterernährte und damit abgemagerte Versicherte die verordnete hochkalorische, also sehr reichhaltige Nahrung, nur teilweise erhalten.

"Es kann keinem zu Pflegenden zugemutet werden, dass er in einer solchen Pflegeeinrichtung gepflegt wird. Die Pflege ist in wesentlichen Bereichen mangelhaft. Und das muss dazu führen, dass eine solche Pflegeeinrichtung mit mangelhaft/ungenügend bewertet wird", sagte MDK-Verwaltungsrat Andreas Peifer gegenüber "Report Mainz". Ein anderes Pflegeheim bekam sogar die Gesamtnote 1,5, obwohl aufgrund von Pflegefehlern bei einem von zehn untersuchten Versicherten ein Dekubitus entstand, der zu einem längeren Krankenhausaufenthalt führte. Ein anderer Bewohner verlor in kurzer Zeit deutlich an Gewicht, ohne dass die Einrichtung darauf reagierte. Andreas Peifer: "Die tatsächliche Pflegequalität wird durch die Transparenzkriterien eindeutig verschleiert. Aus unserer Sicht stellt dies eine große Volksverdummung dar."

Quelle: SWR

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