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Mehr als 30 Prozent der Riester-Zulagen werden nicht abgerufen

Archivmeldung vom 07.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Zulagen, mit denen die sogenannte Riester-Rente gefördert wird, werden zu einem großen Teil gar nicht abgerufen, berichtet das ZDF-Wirtschaftsmagazin WISO am Montag, 7. Dezember 2009, um 19.25 Uhr. Nach den Zahlen der Zentralen Zulagenstelle für Altersvermögen (ZfA) haben beispielsweise für das Jahr 2007 erst 7 360 000 Personen Zulagen beantragt, obwohl in diesem Jahr 10 760 000 Riester-Verträge abgeschlossen worden waren.

Für die restlichen 3 400 000 Verträge wurde noch kein Zulagenantrag gestellt. Das entspricht mehr als 30 Prozent aller Riester-Verträge von 2007. Den betroffenen Sparern bleibt nur bis zum Ende dieses Jahres Zeit, einen Zulagenantrag zu stellen, denn dann verfällt der Anspruch auf Zulagen und die Riester-Rente bleibt für dieses Jahr ungefördert. Die spätere Riester-Rente fällt entsprechend geringer aus. Der Anspruch auf Zulagen erlischt zwei Jahre nach dem Kalenderjahr, für das sie gezahlt werden sollen. In den Jahren 2002 bis 2006 sind im Durchschnitt pro Jahr mehr als 30 Prozent der Zulagen verfallen. So sind den Riester-Sparern 480 Millionen Euro an staatlicher Förderung entgangen, wenn man allein die durchschnittliche Grundzulage dieser Jahre hochrechnet und die höhere Kinderzulage außer Acht lässt. Der Anbieter des erfolgreichsten Riester-Produkts, die Union Investment, gibt gegenüber WISO zu, dass viele Riester-Kunden gar nicht wissen, dass sie einen Zulagenantrag stellen müssen: "Es ist teilweise recht schwierig, die Kunden zu mobilisieren," sagt Wolfram Erling, der Leiter der Zukunftsvorsorge bei Union Investment, "da die Kunden nicht die ganzen Zusammenhänge erkennen". Verbraucherschützer fordern von der Politik, dass die Doppelkonstruktion aus Riester-Vertrag und Riester-Zulagenantrag aufgelöst wird: "Der Gesetzgeber sollte aktiv werden, damit die Zulagen automatisch jedem Vertrag zugeschrieben werden, so dass der Verbraucher nicht von sich aus aktiv werden muss", erklärt der Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, Niels Nauhauser, in WISO. Im zuständigen Ministerium widerspricht man dieser Forderung. Hier sieht man keinen Handlungsbedarf und beruft sich auf die Marktkräfte. In WISO sagt der Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium, Hans-Joachim Fuchtel (CDU): "Die neue Regierung ist angetreten, nicht um mehr Bürokratie zu erzeugen, sondern um Bürokratie abzubauen. Deswegen muss diese Frage über den Mechanismus des Marktes laufen. Und wir sind guter Dinge, dass dies auch geschieht, weil diese Angebote an die Bürger ja hervorragend sind."

Quelle: ZDF

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