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Ex-Oberstaatsanwalt fordert weitere Prozess gegen SS-Angehörige

Archivmeldung vom 22.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Gerichtshammer: kleine Delikte via Skype verhandelt. Bild: Reckmann/pixelio.de
Gerichtshammer: kleine Delikte via Skype verhandelt. Bild: Reckmann/pixelio.de

Der frühere Kölner Oberstaatsanwalt Günther Feld hat sich dafür ausgesprochen, dass es auch heute noch viel mehr NS-Prozesse gegen frühere SS-Angehörige geben müsste. Seit Mitte der 2000er-Jahre wurden zwar neue Ermittlungsverfahren eröffnet und Prozesse geführt. Diese richteten sich aber ausschließlich gegen SS-Leute, die in Vernichtungslagern eingesetzt waren.

In fast jedem größeren Konzentrationslager seien aber auch Juden inhaftiert gewesen, deren Ermordung geplant war. "Wo Juden waren, gab es stets Auschwitz-ähnliche Bedingungen für die Häftlinge", sagte Feld der "Welt". "Jedes KZ war eine Art Mini-Auschwitz."

Das sei in "Dutzenden Konzentrationslagern der Fall" gewesen, und "jeder SS-Angehörige, der dort arbeitete, wusste das auch". Feld ist der Auffassung, dass sich daher weitaus mehr Holocaust-Überlebende als Nebenkläger und Zeugen zur Verfügung stellen könnten als bisher bekannt. "Ich halte auch die juristische Annahme für richtig, dass jeder Jude, der so ein KZ überlebte, Opfer eines versuchten Mordes war.

Es gäbe also weitaus mehr Überlebende, die ein Interesse an strafrechtlicher Verfolgung noch lebender SS-Leute hätten", so der ehemalige Oberstaatsanwalt. Feld war bis 2011 Leiter der Abteilung für NS-Verbrechen bei der Staatsanwaltschaft in Köln. Er führte etwa 30 Verfahren gegen Angehörige der SS. Der Jurist arbeitet heute als Rechtsanwalt und hat Holocaust-Überlebende und deren Angehörige in den Auschwitz-Prozessen von Detmold und Lüneburg vertreten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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