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Debatte nach neuer Amoklauf-Statistik: Waffen der Täter meist legal und registriert

Archivmeldung vom 01.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Frank Witscherkowsky / pixelio.de
Bild: Frank Witscherkowsky / pixelio.de

Eine neue Statistik über Amokläufe in Deutschland setzt eine Debatte über die Verschärfung des Waffenrechts in Gang. Nach Angaben der Bundesregierung sind bei den sieben Amokläufen seit 2002 in der Mehrzahl amtlich registrierte Waffen benutzt worden, die überwiegend legal im Besitz der Täter waren. Bei den Taten unter anderem in Erfurt, Winnenden und zuletzt 2013 in Dossenheim waren insgesamt 51 Menschen ums Leben gekommen. Laut Regierungsunterlagen für den Bundestag, aus denen die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten, waren in fünf der sieben Fälle die Waffen amtlich registriert, in vier Fällen auch legal im Besitz der Täter. Die Grünen im Bundestag, die die Daten in einer Anfrage angefordert hatten, zeigten sich alarmiert und forderten eine Gesetzesverschärfung.

"Die neuen Zahlen zeigen: Das Problem ist die Verfügbarkeit von schussfähigen Waffen im privaten Umfeld", sagte Grünen-Innenexpertin Irene Mihalic den Zeitungen. Bislang ist geregelt, dass Waffen und Munition zu Hause in sicheren Behältnissen wie Waffenschränken aufbewahrt werden dürfen. Doch die Grünen fordern: Zumindest die Munition habe in Privathaushalten nichts zu suchen. "Die Munition muss mit klar geregelten Zugangsbestimmungen an einem anderen Ort gelagert werden", sagte Mihalic. Die öffentliche Sicherheit müsse absoluten Vorrang haben. Die Bundesregierung erklärt in ihrem Schreiben jedoch, sie sehe keinen Anlass für eine Novellierung des Waffengesetzes. In dem Papier zieht die Regierung auch eine Zwischenbilanz des Nationalen Waffenregisters, das Anfang 2013 eingerichtet wurde und in dem alle erlaubnispflichtigen Waffen und deren Besitzer elektronisch erfasst werden: Danach waren im Juni bundesweit rund 5,65 Millionen Schusswaffen und Waffenteile registriert sowie 2,28 Millionen Waffenerlaubnisse. Doch schränkt die Regierung ein, dass die Zahlen unter dem Vorbehalt einer bis 2017 andauernden Datenbereinigung stehen; eingerechnet in der Datei sind bislang auch inzwischen exportierte oder vernichtete Waffen. Grünen-Innenexpertin Mihalic reagierte mit Unverständnis: Laut EU-Richtlinie müsse das Waffenregister bis Ende 2014 stehen. "Die Bundesregierung muss mit Hochdruck darangehen, den Aufbau des Waffenregisters abzuschließen, sodass wir endlich auch valide Detailinformationen bekommen."

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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